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04.11.2024
2019 übernahm Dr. Gerhard Best die Leitung der Marienwallfahrt in seiner Geburtsstadt. Dieses Amt legt er nun aus gesundheitlichen Gründen in andere Hände, bleibt aber als Wallfahrtsseelsorger in Werl tätig.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Monsignore Dr. Gerhard Best verabschiedet

Diesjährige Wallfahrtszeit in Werl findet besonders feierlichen Abschluss.

Werl

Wenn alljährlich im Herbst die Marienwallfahrtszeit in Werl beendet wird, geht es in der dortigen Wallfahrtsbasilika mit ihrem Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ besonders feierlich zu. In diesem Jahr war es während des Abschluss-Gottesdienstes noch emotionaler als gewohnt, denn der langjährige Leiter der Marienwallfahrt in Werl, Monsignore Dr. Gerhard Best, wurde offiziell verabschiedet.

Ausgewählte Anlässe verdienen eine entsprechende Würdigung. Und so zelebrierte der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, den Gottesdienst. Der ehemalige Weihbischof im Erzbistum Paderborn fand zahlreiche lobende Worte für Dr. Gerhard Best, der auf eine lange kirchliche Laufbahn mit Schwerpunkt im Hellweg-Raum zurückblickt. 2019 übernahm Dr. Gerhard Best die Leitung der Marienwallfahrt in seiner Geburtsstadt. Dieses Amt legt er nun aus gesundheitlichen Gründen in andere Hände, bleibt aber als Wallfahrtsseelsorger in Werl tätig.

Das Ende der diesjährigen Marienwallfahrtszeit in Werl ging mit der Verabschiedung des Leiters, Monsignore Dr. Gerhard Best, einher.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Vor der Verabschiedung aus dem Leitungsamt blickte Dr. Gerhard Best auf eine erfolgreiche Marienwallfahrt 2024 zurück, die am 7. Juli zum Patronatsfest Mariä Heimsuchung mit dem Besuch des Paderborner Erzbischofs Dr. Udo Markus Bentz und einem großen Freiluft-Gottesdienst einen Höhepunkt hatte. Im Rahmen des Abschieds-Pontifikalamtes in der vollbesetzten Basilika, das in guter Tradition durch den Madrigalchor Werl musikalisch mitgestaltet wurde, kam es zu einem bewegenden Moment, als Dr. Gerhard Best seinen zahlreichen Weggefährtinnen und Weggefährten, „ohne die ein wiederkehrendes Großereignis wie unsere Marienwallfahrt nicht möglich ist“ dankte. Die Gäste des Gottesdienstes zollten dem Wallfahrtsleiter mit anhaltenden stehenden Ovationen Respekt.

Zuvor schlug Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in seiner Predigt den Bogen von der Marien- zur Heiligenverehrung innerhalb der katholischen Kirche: „Unsere Heiligen sind vielfältig und ganz unterschiedliche Charaktere. Sie stammen aus allen sozialen Schichten – vom Adligen bis zum Sklaven – doch in aller Mannigfaltigkeit eint sie die Gefolgschaft Christi. Die Heiligen bilden im übertragenen Sinn einen Chor der Vielfalt.“

Ausgewählte Anlässe verdienen eine entsprechende Würdigung. Und so zelebrierte der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann (r.), den Gottesdienst und die Verabschiedung von Monsignore Dr. Gerhard Best (l.) als Leiter der Marienwallfahrt.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Auf die heutige Zeit mit ihren Konflikten bezogen gelte, dass die Durchsetzung von Machtansprüchen durch Einzelne der falsche Weg sei. „Die Idee des großen Dialogs ist heute ganz aktuell“, so der Bischof aus Speyer. „Die Welt braucht diesen Dialog sehr dringend, um Frieden zu schaffen.“ Um ein gutes Miteinander geht es auch bei der Wallfahrts-Tradition. Pilgern ist den Menschen wieder wichtig; man kann gar von einer Renaissance der Wallfahrten sprechen. Ein neues Miteinander und die Möglichkeit der inneren Einkehr – oder in aktueller Sprache: Entschleunigung – ist ein Trend. Diesem begegnet die Marienwallfahrt Werl mit ihren professionellen Strukturen und findet große Anerkennung.

Seit 1661 wallfahren und pilgern die Menschen zur „Trösterin der Betrübten“ nach Werl, um ihre Sorgen und Nöte, gleichzeitig auch ihren Dank und ihre Hoffnung vor das Gnadenbild zu bringen. Das hat sich bis heute nicht geändert und Dr. Gerhard Best freut sich darüber, dass für sein Amt bereits ein Nachfolger bestimmt ist, der ebenso bereit sei, die Marienwallfahrt mit den Menschen – darunter zahlreiche Ehrenamtliche – weiterzuentwickeln.

Pfarrer Bernd Haase, aktuell Leiter des Pastoralverbundes Delbrück-Hövelhof im Kreis Paderborn und Dechant des Dekanates Büren-Delbrück, wurde bereits vom Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Nachfolger von Monsignore Dr. Gerhard Best ernannt. Die Einführung von Pfarrer Haase in sein neues Amt erfolgt am 8. Dezember 2024, die Ernennung gilt ab dem 1. Dezember.

Zur Person

1957 in Werl geboren studierte Gerhard Best nach dem Abitur am Mariengymnasium Werl an der Theologischen Fakultät Paderborn, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg im Breisgau Katholische Theologie. 1990 wurde er vom damaligen Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt in Paderborn zum Priester geweiht. Im gleichen Jahr wurde Gerhard Best an der Theologischen Fakultät Paderborn zum Doktor der Theologie promoviert. Nach Vikarsstellen in Hamm und Menden-Barge wurde Dr. Gerhard Best 1996 zum Pfarrer der Pfarrei St. Laurentius Clarholz ernannt. 1999 übernahm er die Pfarrstelle St. Pankratius Körbecke und 2013 die Pfarrstelle Jesus Christus Lippetal. Neben seinen pfarrlichen Aufgaben trug er zudem an verschiedenen Stellen Verantwortung auf Dekanats- und Bistumsebene. Dr. Gerhard Best war von 2004 bis 2021 Dechant des Dekanates Hellweg. Seit 1977 ist Dr. Gerhard Best Glockensachverständiger und Beauftragter für das Glockenwesen im Erzbistum Paderborn und wurde 2015 nichtresidierender Domkapitular an der Metropolitankirche. 2019 übernahm er dann die Leitung der Marienwallfahrt in Werl.

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