Mordkommission sucht Zeugen nach Todesfall auf Libori-Fest
Ein Streit soll sich zu einer handfesten Auseinandersetzung entwickelt haben, ein 71-Jähriger dabei von einem Podest gestürzt sein. Nach diesem Vorfall auf einem der größten Volksfeste Deutschlands ermittelt die Polizei.
Nach einem Todesfall auf einem der bundesweit größten Volksfeste, dem Libori-Fest in Paderborn, sucht die Mordkommission weiter nach Zeugen. Bisher gebe es allerdings keine neuen Erkenntnisse, sagte eine Sprecherin der Bielefelder Polizei am Montagmorgen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Tag zuvor hatte die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Paderborn mitgeteilt, dass eine Mordkommission wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittele. Am Sonntag starb ein 71-Jähriger im Krankenhaus an seinen Verletzungen, die er sich laut Polizei bei einem Sturz bei einer Auseinandersetzung zugezogen haben soll.
Nach aktuellen Erkenntnissen soll sich am späten Samstagabend ein Streit zwischen einem 59-Jährigen aus Ludwigslust und dem 71-Jährigen aus Borchen zu einer körperlichen Auseinandersetzung entwickelt haben. Dabei soll der 71-Jährige von einem etwa zehn Zentimeter erhöhten Podest gestürzt sein und sich lebensgefährliche Verletzungen am Kopf zugezogen haben. In einem Paderborner Krankenhaus starb der Mann schließlich. Der 59-Jährige wurde nach seiner vorläufigen Festnahme entlassen.
Das Libori-Volksfest hatte am Samstag begonnen und dauert noch bis zu diesem Sonntag an. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr nicht nur der Stadtpatron Liborius, sondern auch das Jubiläum der Bistumsgründung vor 1.225 Jahren. Bei dem Fest feiern Stadt und Erzbistum Paderborn immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen den heiligen Liborius (348-397). Zu den Feiern kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher.
(KNA)
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu dem Todesfall und einer Attentatswarnung beim Libori-Fest
„Am gestrigen Liborisonntag kam es zu zwei sehr traurigen Ereignissen, die mich nachdenklich zurücklassen.
Zum einen betrauern wir einen Todesfall – ein 71jähriger Mann erlitt bei einem gewaltsamen Streit tödliche Sturzverletzungen. Meine Gedanken und mein Gebet sind bei dem Verstorbenen und seinen Angehörigen.
Zum anderen kam es zu einer vermeintlichen Attentatswarnung, die die Behörden glücklicherweise dementieren konnten. Dennoch hinterließ die vermeintliche Gefahrenlage bei vielen friedlichen Besucherinnen und Besuchern Angst und Sorge. Und vor allem in den sozialen Medien war in Kommentaren auch eine Ausnutzung der Gerüchte zu erkennen, auch um Verunsicherung, Hetze und Fremdenhass zu schüren.
Libori – unser Patronatsfest – das ist unser Fest der Freundschaft und des Friedens! Es zeugt von einer starken Verbundenheit, die Jahrhunderte überdauert und sogar Kriege übersteht. Es trägt die Botschaft der Gemeinschaft, des Vertrauens und des Aufeinanderzugehens wie kaum ein vergleichbares Fest es vermag.
Ich wünsche uns und hoffe, dass dieser Geist wieder über den kommenden Tagen unseres Festes stehen kann.
Jede und jeder von uns kann diesen Geist leben und Friede und Hoffnung in dieser Haltung jeden Tag ein Stück wachsen lassen.“