Nachfolgeformat für „Woche für das Leben“ ab 2026
Bei der „Woche für das Leben“ hat die evangelische Kirche der katholischen die Partnerschaft gekündigt. Bischöfin Kirsten Fehrs nennt nun ein Datum für ein Nachfolgeformat.
Nach dem Ausstieg der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus der ökumenischen „Woche für das Leben“ soll es im übernächsten Jahr ein Nachfolgeformat geben. „2026 werden wir mit einem neuen ethischen ökumenischen Format zu den elementaren Lebensschutzfragen an den Start gehen“, sagte die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Hamburg.
Die „Woche für das Leben“ war 1991 von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufen worden, 1994 hatte sich die EKD angeschlossen. Mit der bundesweiten Aktion wollen die Kirchen für den Schutz des Lebens in all seinen Phasen eintreten. Neben Abtreibung und Sterbehilfe stehen dabei auch Themen wie die Wertschätzung des Lebens im Alter und der Umgang mit Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt.
"Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut."
Laut Fehrs ist der Ausstieg aus der gemeinsamen Aktion kein Ausstieg aus der gemeinsamen Arbeit an ethischen Themen: „Für den Schutz des Lebens treten wir weiterhin ein, und es ist ein großer Gewinn, dass wir das Thema 30 Jahre lang gemeinsam stark gemacht haben.“ Aber es sei in den vergangenen Jahren nicht mehr gelungen, Menschen in großer Zahl zu erreichen. „Deshalb haben wir nach einer gemeinsam in Auftrag gegebenen Auswertung beschlossen, dieses spezielle Format nicht fortzuführen.“ Der Kontaktgesprächskreis von EKD und Bischofskonferenz habe kürzlich entschieden, es zu überarbeiten.
In diesem Jahr findet die „Woche für das Leben“ vom 13. bis zum 20. April zum letzten Mal ökumenisch statt. Sie steht unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“ Im Mittelpunkt sollen die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen stehen.
Probleme in der Zusammenarbeit der beiden großen Kirchen sieht Fehrs nach eigenen Worten nicht. In wichtigen ethischen Fragen wie Suizidbeihilfe und Abtreibung habe es nie eine gemeinsame Auffassung gegeben. „In vielen ethischen Fragen hatten wir als evangelische Kirche immer wieder eine Position, die sich in Nuancen von der katholischen unterscheidet. Das halten wir im ökumenischen Gespräch auch gut miteinander aus.“
Beide Kirchen seien sich sehr einig in dem Ziel, Leben zu schützen, so die Ratsvorsitzende. Das jüngst veröffentlichte Ökumene-Dokument „Mehr Sichtbarkeit in der Einheit …“ sei genau aus diesem Willen heraus entstanden, die ethische Debatte in Deutschland mitzugestalten.