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06.12.2024
Der Bund Katholischer Unternehmer fordert mehr politisches Engagement im Wohnungsbau.
Foto / Quelle: Pixabay

„Nächste Regierung muss hier dringend handeln“

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) ruft die Politik zu mehr Engagement im Wohnungsbau auf.

Köln

Als Blaupause für eine Wohnungsbau-Offensive soll ein Thesenpapier des Verbands dienen, das auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Familienfreundlichkeit abzielt. Angesichts der verfehlten Ziele der aktuellen Bundesregierung im Wohnungsbau mahnt der BKU eine politische Offensive an. Als Grundlage dafür hat der BKU ein Thesenpapier vorgelegt, das für einen „nachhaltigen, effizienten, wirtschaftlichen und familienfreundlichen Wohnungsbau“ plädiert.

Mit Blick auf die anstehenden Neuwahlen nimmt der BKU-Bundesvorsitzende Dr. Martin Nebeling besonders die künftige Regierungskoalition in die Pflicht – und ruft darüber hinaus katholische Kirche und Verbände zu einem gemeinsamen Engagement für eine zukunftsfähige Wohnungsbaupolitik auf. „Gerade der deutsche Katholizismus blickt auf eine lange Geschichte des Engagements für den Wohnungsbau zurück. Julius August Kardinal Döpfners Motto ‚Wohnbau ist Dombau‘ sollten wir als politisch engagierte Christen heute wieder verinnerlichen“, so Nebeling. Neben der reichen Tradition des katholischen Siedlungs- und Wohnungsbaus verweist der BKU-Vorsitzende dabei auch auf die Prinzipien der katholischen Soziallehre.

Acht Impulse

Mit dem Thesenpapier aus der Feder von Dr. Rüdiger von Stengel – Immobilienunternehmer, Mitglied des BKU-Bundesvorstands und Vorsitzender der BKU-Diözesangruppe Bonn – möchte der BKU einen Beitrag zu einer Wohnungsbaupolitik liefern, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen gleich
ermaßen angeht. Unter anderem eine Harmonisierung und Entschlackung des Baurechts, eine fairere Behandlung des Holzbaus, gezielte Anreize für CO₂-Reduktionen und der Ausbau von Werkswohnungen stehen dabei im Fokus. Ergänzend fordert der BKU die Befreiung möblierter Vermietung von der Gewerbesteuer, mehr Wohnraum für untere Lohngruppen sowie Unterstützung für Familien durch Grunderwerbsteuerverzicht beim Ersterwerb und KfW-Nachrangdarlehen mit Teilrückzahlungsverzicht je Kind.

„In ihren großen Sozialenzykliken hat die Kirche stets sozial verantwortliches Privateigentum gefordert. Zur gerechten Verteilung des Privateigentums gehört heute auch, dass Wohneigentum wieder erschwinglicher werden muss – und dabei dennoch nachhaltig und wirtschaftlich effizient bleibt. Auf dem Weg dahin ist es unabdingbar, sich die acht Impulse unseres Vorstandsmitglieds Dr. Rüdiger von Stengel zu Herzen zu nehmen“, so Nebeling.

Keine Zeit verlieren

Im BKU-Thesenpapier hatte von Stengel unter anderem betont, dass gestiegene Baukosten, gestoppte Projekte und der dramatische Rückgang an verfügbarem Wohnraum in den städtischen Regionen zu sozialen Problemen führten, die Fachkräftegewinnung behinderten und auf Familien, die eine Gründung in Betracht ziehen, abschreckend wirkten.

Deshalb appelliert der BKU-Vorsitzende Nebeling an die Politik: „Die nächste Regierung muss hier dringend handeln und darf keine Zeit verlieren. Gleichzeitig sind auch die katholische Kirche und ihre Verbände in der jetzigen Situation gefragt, sich gegenüber der Politik für einen nachhaltigen, effizienten und familienfreundlichen Wohnungsbau einzusetzen.“ Die Acht Impulse für den Wohnungsbau des BKU zeigten Nebeling zufolge, „wie der Wohnungsbau zugleich soziale, ökologische und wirtschaftliche Ziele fördern kann. Sie bieten die Grundlage für eine nachhaltige Wohnungsbaupolitik, die Familien, Fachkräften und unserer Gesellschaft zugutekommt.“

Zur Sache

Das vollständige Thesenpapier ist unter https://www.bku.de/8impulse.aspx abrufbar. Dort findet man auch Download-Möglichkeiten für die gekürzte und ungekürzte Fassung des Papiers.

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