Neue Perspektive für Sozialwissenschaftliche Zentralstelle
Eigentlich sollte die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle in Mönchengladbach geschlossen werden. Nun gibt es eine neue Perspektive.
Entgegen anderer Ankündigungen könnte die Arbeit der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) in Mönchengladbach doch weitergehen. Die Theologische Fakultät Paderborn teilte am Montag mit, eine Übernahme der kirchlichen wissenschaftlichen Einrichtung zu prüfen.
Die KSZ wurde 1963 von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gegründet. Sie soll eine Schnittstelle zwischen Kirche und Wissenschaft sein auf dem Feld der katholischen Soziallehre und der Christlichen Sozialethik. Im März hatten DBK und ZdK angekündigt, die Stelle Ende des Jahres zu schließen – unter anderem aus ökonomischen Gründen.
Ziel der gemeinsamen Überlegungen von Fakultät und KSZ sei die Absicht, die Kernelemente der Institution in Paderborn weiterzuführen, hieß es. Der Anstoß zu Gesprächen sei von Peter Schallenberg ausgegangen, der seit 2010 Direktor der KSZ und zugleich Lehrstuhlinhaber für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät ist.
„Ich bin überzeugt, dass die gute Arbeit der KSZ gerade im Zusammenspiel mit evangelischer Sozialethik und den Wirtschaftsverbänden unseres Landes unbedingt fortgeführt werden sollte, so dass die Stimme der christlichen Soziallehre in der Tradition sozialer Marktwirtschaft hörbar bleibt“, so Schallenberg. Der Standort Paderborn biete neben einem wissenschaftlichen Profil auch die Möglichkeit einer vertieften Zusammenarbeit mit der Kommende, dem in Dortmund ansässigen Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn.
Der Rektor der Fakultät, Aaron Langenfeld, erklärte: „Die Übernahme zentraler Aufgaben der KSZ passt hervorragend in den laufenden Entwicklungsprozess der Fakultät, in dem wir unser Forschungsprofil ausdifferenzieren und den Ausbau nationaler und internationaler Kooperationen betreiben.“ Er fügte hinzu: „Die KSZ ist ausgezeichnet vernetzt, und die Weiterführung ihrer Aufgaben bietet großes Potenzial für eine Stärkung unseres wirtschaftsethischen, aber auch ökumenischen Schwerpunktes.“