Erzabt Wolfgang Öxler von St. Ottilien, Abt Javier und Abtprimas Jeremias Schröder (von links).
Foto / Quelle: P. Maurus Runge OSB

Neuer Abtpräses

Spanier wird Nachfolger von Abt Jeremias Schröder als Leiter der Missionsbenediktiner von St. Ottilien.

Meschede

Zur Zeit findet in der südkoreanischen Benediktinerabtei Waegwan das 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner von St. Ottilien statt. Zu diesem Klosterverbund gehört auch die Abtei Königsmünster. Aus Meschede sind zum Generalkapitel, das die höchste gesetzgebende Versammlung der Missionsbenediktiner ist, Abt Cosmas Hoffmann und P. Maurus Runge angereist.

Das Generalkapitel, das normalerweise alle vier Jahre stattfindet (das letzte war im Jahr 2022), findet sozusagen „außer der Reihe“ statt, weil im September 2024 Abt Jeremias Schröder, der damalige Leiter der Kongregation, zum Abtprimas, dem obersten Repräsentanten der Benediktiner, in Rom gewählt wurde. So ist die Hauptaufgabe der rund 60 Mönche aus aller Welt, einen Nachfolger für ihn als ihren Leiter zu wählen.

Am 18. Januar ist P. Javier Aparicio Suárez OSB, Mönch der Erzabtei St. Ottilien, in geheimer Wahl von den Delegierten zum Abtpräses gewählt worden. Abt Javier wurde 1969 in Valladolid/Spanien geboren und legte seine Ordensgelübde am 20. August 1988 in einer benediktinischen Gemeinschaft in Spanien ab. Zum Priester wurde er am 23. Juli 1994 geweiht. Am 21. März 2004 wechselte er in das Kloster der Missionsbenediktiner in St. Ottilien. Von 2010 bis 2021 war er Leiter des Pilgerklosters in Rabanal del Camino auf dem Jakobsweg.

Abt Javier bei der Vorstellung in der Kirche von Waegwan.
Foto / Quelle: P. Maurus Runge OSB

Diese kleine Gemeinschaft, ein abhängiges Haus der Erzabtei St. Ottilien, widmet sich vor allem der Betreuung der Pilgerinnen und Pilger, die nach Santiago de Compostela unterwegs sind, und unterhält ein Refugio, eine Pilgerherberge. Seit 2021 war Abt Javier als Missionsprokurator der Kongregation im Leitungsteam in St. Ottilien tätig und hat im Laufe dieser Jahre die Projekte der Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika koordiniert. In dieser Aufgabe hat er regelmäßig die Klöster der Missionsbenediktiner weltweit besucht.

Nach der Wahl verkündeten die Glocken der Abtei Waegwan das Ereignis, und alle Teilnehmer des Generalkapitels zogen feierlich in die Kirche ein, wo Abt Javier der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Jeder tauschte mit dem Neugewählten den Friedensgruß aus. Dann richtete Abt Javier einige Dankesworte an die in der Kirche Versammelten, speziell an die Mitbrüder in Waegwan für ihre Gastfreundschaft. Er bezog sich auf ein Wort seines Landsmanns und Gründers des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, alle Menschen in Christus zu lieben und ihnen zu dienen. Dieser Aufgabe wolle er als Abtpräses nachkommen.

Am 19. Januar erhielt Abt Javier vom Ortsbischof der Abtei Waegwan die Abtsbenediktion. Das Generalkapitel selbst geht bis zum 22. Januar weiter und beschäftigt sich mit rechtlichen und inhaltlichen Fragen und wählt auch den Kongregationsrat, das Leitungsgremium der Missionsbenediktiner, der Abt Javier in der Leitung unterstützt und sich international zusammensetzt.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen