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14.03.2025
Verwaltungsleiterin Stephanie Diekmann, Pfarrer Ludger Keite (moderierender Priester), Pastoralreferent Stefan Kaiser (Pfarrbeauftragter) sowie Martina Rohrbeck und Georg Heßbrügge, beide Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates (von links).
Foto / Quelle: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Nues Leitungsmodell

Ein Jahr nach der Einführung eines neuen Leitungsmodells im Pastoralen Raum Dortmund-Nordost ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz.

Dortmund-Brackel

Ohne einen leitenden Pfarrer an der Spitze übernimmt nun ein Team die Leitung: Stefan Kaiser als Pfarrbeauftragter, Stephanie Diekmann als Verwaltungsleiterin und Ludger Keite als moderierender Pfarrer. Das Modell stellt eine zukunftsweisende Alternative zur traditionellen Pfarrleitung dar. „Das Jahr war aufregend“, berichtet Stefan Kaiser. „Es standen große Herausforderungen wie der Immobilienprozess und die pastorale Schwerpunktsetzung an. Unser Ziel ist es, eine Pastoral zu gestalten, die den Menschen dient und finanzielle Mittel gezielt in soziale und pastorale Projekte investiert, statt nur in Gebäude.“

#Unterstützt wird Kaiser von Verwaltungsleiterin Stephanie Diekmann, die die Strukturen und Hintergründe überblickt und auch eine pastorale Ader mitbringt. Moderierender Pfarrer Ludger Keite stand dem neuen Leitungsteam besonders in der Anfangszeit intensiv zur Seite. „Wir haben eine gemeinsame Linie entwickelt, die es mir ermöglicht, mich auf eine beratende Rolle zu konzentrieren“, so Keite.

Akzeptanz und Zusammenarbeit

Trotz der Umstellung gab es kaum Widerstände in der Gemeinde. Stefan Kaiser bringt bereits Vorerfahrungen aus der Region mit, was eine vertrauensvolle Basis geschaffen hat. „Die Menschen sehen in mir denjenigen, der Konzepte entwickelt und das Management übernimmt“, erklärt Kaiser. „Priester haben oft den Druck, neben der konzeptionellen Arbeit auch liturgische Aufgaben wie Gottesdienste oder Beerdigungen zu übernehmen. Unser Modell schafft hier eine klare Aufgabenteilung und Entlastung.“ 

Die Zusammenarbeit im Team funktioniert reibungslos. „Schon bei der Einführung des Modells gab es von allen Beteiligten eine klare Zustimmung“, ergänzt Keite. „Ohne diese Akzeptanz wäre das Modell nicht tragfähig gewesen.“  Das neue Leitungsmodell stößt auch in anderen Pastoralen Räumen auf großes Interesse. „Viele fragen sich, wie wir das organisieren“, berichtet Kaiser. „Die Herausforderungen sind überall ähnlich, und unser Ansatz könnte ein zukunftsweisendes Modell für weitere Gemeinden sein.“

Die Anforderungen an pastorale Mitarbeitende ändern sich dabei grundlegend. „Führungskompetenzen, Teambildung und Organisationsmanagement werden immer wichtiger“, betont Kaiser. Auch das Erzbistum zieht Lehren aus dem Modell: „Während es für Pfarrbeauftragte eine klare Stellenbeschreibung gibt, fehlte eine solche für Priester bislang. Das wird nun überdacht“, ergänzt Keite. Das Dortmunder Modell zeigt: Es geht auch ohne einen leitenden Pfarrer – mit einer starken Teamstruktur und klarer Rollenverteilung kann die pastorale Arbeit zukunftsfähig gestaltet werden.

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