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Paderborner Arbeitswelt kennengelernt
Jungen Menschen aus Berlin-Marzahn berufliche Perspektiven eröffnet.
Zwei Wochen voller neuer Eindrücke und Begegnungen liegen hinter elf jungen Menschen aus Berlin-Marzahn, die aus schwierigen sozialen und familiären Verhältnissen kommen. Die Schülerinnen und Schüler der Manege-Schule konnten in Paderborner Betrieben mitarbeiten, sich ausprobieren, ihre Talente entdecken und über sich hinauswachsen. „Für sie ist es eine ganz andere Welt, komplettes Neuland und es ist erstaunlich, wie gut sie sich einfügen und wie motiviert sie ihr Praktikum hier absolvieren,“ erklärt der Geschäftsführer von Malermeister Ahle, Dietmar Ahle, der das Programm 2014 mit ins Leben gerufen hat. Organisiert wird die jährliche Praktikumszeit vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, dem Rotary Club Paderborn Stadt+Land und der Manege, einer Einrichtung, in der junge Menschen Unterstützung in allen Lebenslagen finden. Die Einrichtung ist Teil des Don-Bosco-Zentrums, zu dem auch die Manege-Schule gehört.
Die praktischen Berufserfahrungen, die der 17-jährige Brian im Betrieb von Malermeister Ahle sammeln konnte, bestärken ihn in dem Wunsch, nach der Schule eine Ausbildung zum Maler und Lackierer zu machen: „Mir macht die Arbeit einfach Spaß. Ich habe schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt, konnte jetzt aber noch einige Dinge während dieses Praktikums lernen.“ Für ihn sei die Zusammenarbeit mit den Kollegen bei so einem Job sehr wichtig.
Neben dem Malerbetrieb haben die Schülerinnen und Schüler aus Berlin in folgenden Einrichtungen gearbeitet: Brüderkrankenhaus, Autowerkstatt „Auto Individuell“, inklusive Kita und Familienzentrum St. Christophorus, Hotel Vivendi, Restaurant El Chingón, Firma Pietec Feinwerktechnik und Tagespflege des St. Johannisstiftes. Dort hat die 16-jährige Freya nicht nur bei kreativen Angeboten geholfen, sondern den Gästen auch einfach Zeit geschenkt: „Ich interessiere mich sehr für die Arbeit mit älteren Menschen. Es macht mir Spaß, mich mit ihnen zu unterhalten, zu basteln und gemeinsam Zeit zu verbringen. Es ist schön, dass ich sie unterstützen und glücklich machen kann, und auch in der letzten Zeit für sie da sein kann.“ Freya kennt die Arbeit in einem Seniorenheim, hat sie doch schon in Berlin in Einrichtungen mitgearbeitet. Das zweiwöchige Praktikum in der Tagespflege des St. Johannisstiftes habe sie nochmal darin bestätigt, dass dieser Weg der richtige für sie sei. Nach ihrem Schulabschluss möchte sie mit einer Ausbildung zur Pflegefachkraft in einem Seniorenheim in Berlin starten.
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„Ich bin sehr dankbar, dass wir dieses Kooperationsprojekt mit der Manege, dem Rotary Club Paderborn Stadt+Land und dem Bonifatiuswerk vor über zehn Jahren starten konnten, um jungen Menschen zu helfen, Lebensperspektiven zu erlangen. Gerade durch die praktischen Einblicke in die Unternehmen erfahren sie eine direkte Wertschätzung ihrer eigenen Arbeit. Ich empfinde es als sehr wertvoll, wie dieses Programm die jungen Menschen auf ihrer Suche nach Beruf und Berufung schon gestärkt und gefördert hat. Gleichzeitig hat es ihnen Entscheidungshilfen für spätere Berufswege mit an die Hand gegeben“, erklärt Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen, der auch Mitglied im Rotary Club Paderborn Stadt+Land ist.