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20.06.2024
Foto / Quelle: on unsplash

Papst: Wissenschaft darf nicht zum Nachteil der Menschen sein

Glaube und Wissenschaft sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand. Das betont der Papst anlässlich eines Kongresses über Schwarze Löcher und die Urknalltheorie in der Vatikanischen Sternwarte.

Vatikanstadt

Papst Franziskus hat Forschende an ihre Verantwortung für die Menschheit erinnert. „Glaube und Wissenschaft können in der Liebe vereint sein, wenn die Wissenschaft in den Dienst der Menschen unserer Zeit gestellt und nicht zu ihrem Nachteil oder gar zu ihrer Zerstörung verzerrt wird“, sagte er am Donnerstag vor Teilnehmern eines internationalen Kongresses der Vatikanischen Sternwarte in Castel Gandolfo.

Bei der Konferenz mit knapp 200 Wissenschaftlern würden die neuesten Forschungsfragen diskutiert, etwa die Rätselhaftigkeit kosmologischer Singularitäten – vom Urknall bis zu Schwarzen Löchern – sowie „das sehr aktuelle Thema der Gravitationswellen“, sagte Franziskus. „Die Kirche achtet auf solche Forschungen und fördert sie, weil sie die Sensibilität und Intelligenz der Männer und Frauen unserer Zeit erschüttern“, betonte das katholische Kirchenoberhaupt.

„Der Beginn des Universums, seine endgültige Entwicklung, die tiefgreifende Struktur von Raum und Zeit versetzen den Menschen in eine hektische Sinnsuche und in ein gewaltiges Szenario, in dem er Gefahr läuft, sich zu verirren“, so der Papst. „Es ist daher klar, dass diese Themen eine besondere Relevanz für Theologie, Philosophie, Wissenschaft und auch für das spirituelle Leben haben.“

Bereits zum zweiten Mal findet eine Konferenz der Sternwarte zu Ehren des belgischen Priesters und Astrophysikers Georges Edouard Lemaitre (1894-1966) statt. Er gilt als Begründer der Urknalltheorie. Dieser sei bei seinen Forschungen zu der Erkenntnis gelangt, „dass Wissenschaft und Glaube zwei unterschiedliche und parallele Wege verfolgen, zwischen denen es keinen Konflikt gibt“, sagte Franziskus. „Tatsächlich können diese Wege miteinander harmonieren, denn für einen Gläubigen haben sowohl Wissenschaft als auch Glaube die gleiche Matrix in der absoluten Wahrheit Gottes“, so der Papst.

(KNA)

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