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29.10.2024
Preisverleihung durch die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung.
Foto / Quelle: Stiftung

Preisverleihung an „mendels töchter“

Die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung nutzte das Bürgerhaus in Castrop-Rauxel nun zum zweiten Mal für ihre Preisvergabe. Ausgezeichnet wurden das Ensemble „mendels töchter“ aus Münster und Pfarrer Dr. Manfred Keller aus Bochum.

Castrop-Rauxel

Zur musikalischen Einstimmung spielte Bettina Oschmann auf ihrer Flöte hebräische Lieder zum Shabbat und anderen biblischen Festen. Nachdem Herta Baranski-Kopperschläger alle Gäste und Preisträger sowie Vertreter der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land begrüßte, berichtete Gisbert Baranski über die Stiftungsgründung, die im Jahr 2020 unter dem Dach der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land vollzogen wurde. Mit dieser Preisverleihung hat die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung seitdem insgesamt 3.800 Euro für Fördermaßnahmen ausgeschüttet, die vor allem Themen wie Bildung, Erziehung, Verständigung, Toleranz und gegenseitigen Respekt betreffen.

Im vergangenen Jahr wurde Stefan Aschenbach und sein Team aus dem „Film und Fernsehclub Castrop-Rauxel“ ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Förderverein der Realschule Waltrop eine finanzielle Unterstützung für die „Woche der Courage“. In diesem Jahr förderte die Stiftung die „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.“. Vor den Sommerferien wurde im Lippe Berufskolleg Lünen die Schülerin Elaha Iqbali geehrt und ausgezeichnet.

Erinnerungskultur

„Die heutigen Preisträger setzen sich seit Jahren für die Erinnerungskultur des jüdischen Lebens ein und lassen unter anderem verstummte Musik der europäischen Synagoge neu erklingen“, informierte Baranski. Die Laudatio übernahm Dr. Michael Rosenkranz aus Gelsenkirchen und sorgte damit für einen eindrucksvollen Einblick in die Arbeit von Dr. Manfred Keller und „mendels töchter“.

Pfarrer Dr. Manfred Keller, gebürtig aus Datteln, übernahm 1979 die Leitung der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Zugleich war Keller Kreispfarrer im Bereich der Erwachsenen- und Familienbildung, sowie Synodalbeauftragter für den christlich-jüdischen Dialog im Kirchenkreis Bochum. „Sowohl seine Aufgaben und Verpflichtungen als Pfarrer als auch den christlich-jüdischen Dialog nahm er sehr ernst und tut es bis heute“, sagte Rosenkranz.

Mit dem 5. Festival „Musik & Kultur der Synagoge”, das vom 8. bis 21. September 2024 in Bochum und Marl stattfand, engagiert sich Keller als Leiter des Festivals. Im Mittelpunkt stehen Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des jüdischen Kantors Erich Mendel, der vor der Shoa eine der prägenden Persönlichkeiten der Jüdischen Gemeinde Bochum war, aus Bochum vertrieben wurde und in den USA unter dem Namen Eric Mandell weltweite Bedeutung für die synagogale Musik erlangte.

Lange Zeit vergessen

Das Musikensemble „mendels töchter“ besteht aus vier musikalischen Damen – Vanessa Hövelmann, Cornelia Klären, Dr. Barbara Keller und Ulle Pfefferle. Mendels eigene Kompositionen waren lange Zeit vergessen. Seit nun mehr als zwei Jahrzehnten hat sich das Ensemble der Aufgabe verschrieben, das musikalische Erbe des deutsch-amerikanischen Kantors in seinen Konzerten zum Klingen zu bringen. „Ihr Elan und ihre Freude an dieser Musik ist ungebrochen, und jeder, der sie einmal gehört hat, wird bestätigen, dass sie diese Preisverleihung vielfältig verdient haben“ lobte Dr. Michael Rosenkranz das Ensemble.

Zur Sache

Um das musikalische Erbe Mendels weiter zu pflegen, erscheint im Herbst 2024 das Chorliederheft „Lieder der Synagoge“. Es richtet sich in erster Linie an Schul- und Laienensemble. Das Projekt der Evangelischen Stadtakademie Bochum unterstützt die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung ebenfalls mit einer Spende in Höhe von 500 Euro.

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