Die Mitglieder der Deutschen Regentenkonferenz trafen sich seit 2001 erstmals wieder in Paderborn. Auf dem Programm stand für die Priesterausbildungs-Verantwortlichen aus den 27 (Erz-)Bistümern auch eine Führung durch den Paderborner Dom, der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

„Priesterausbildung ist Spiegelbild der gesamtkirchlichen Situation“

Deutsche Regentenkonferenz trifft sich in Paderborn / Themen der Priesterausbildungs-Verantwortlichen sind „Aktuelle Fragen zur Künstlichen Intelligenz und Menschenbild“ sowie „Zukunft der Priesterausbildung“.

Paderborn

Die Mitglieder der Deutschen Regentenkonferenz, das sind die Verantwortlichen für die Priesterausbildung in den 27 (Erz-)Diözesen in Deutschland, trafen sich vom 24. bis 28. März 2025 seit 2001 erstmals wieder in Paderborn. Gastgeber Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer begrüßte die 28 Regenten und Ausbildungsverantwortlichen aus Deutschland im Erzbischöflichen Priesterseminar Paderborn, das er seit 2013 leitet. Die Verantwortlichen für die Priesterausbildung in Deutschland diskutierten bei ihrem Treffen das Menschenbild der Künstlichen Intelligenz (KI) sowie Fragen zur Zukunft der Priesterausbildung angesichts weiterhin zurückgehender Bewerberzahlen. Auf dem Tagungsprogramm stand zudem eine Studienfahrt zum Weltkulturerbe, der Abteikirche in Corvey, unter Leitung von Professor Dr. Christoph Stiegemann sowie eine Führung durch den Paderborner Dom und einer anschließenden Eucharistiefeier mit Generalvikar Dr. Michael Bredeck.

Die Kooperation der einzelnen (Erz-)Bistümer in unterschiedlichen Formaten – Propädeutikum, Studium, Pastoralkurs – erörterten die Teilnehmenden der Regentenkonferenz unter der Fragestellung der Zukunft der Priesterausbildung angesichts weiterhin zurückgehender Bewerberzahlen. Der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn, Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, konkretisiert dazu: „Die Priesterausbildung ist ein Spiegelbild der gesamtkirchlichen Situation in Deutschland, die gekennzeichnet ist von Schrumpfungsprozessen, Beharrungstendenzen, Polarisierungen und einem bislang ausbleibenden missionarischen Aufbruch.“ Angesichts dieser kirchlichen Situation sei es für ihn nicht überraschend, dass junge Männer auf dem Weg zum Priesterberuf zunehmend verunsichert sind und sich mit einer Entscheidung für den Priesterberuf schwertun. „Im Erzbistum Paderborn ist die Zahl der Priesteramtskandidaten in den vergangenen zehn Jahren um gut 75 Prozent zurückgegangen; derzeit bereiten sich zehn Männer auf den Priesterberuf vor. Im aktuellen Jahr 2025 und im kommenden Jahr erwarten wir jeweils eine Priesterweihe“, erläutert Regens Dr. Menke-Peitzmeyer.

„Die Priesterausbildung ist ein Spiegelbild der gesamtkirchlichen Situation in Deutschland“, erklärt Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer stellvertretend für die Regenten der Priesterseminare. Regens Matthias Goy (r.) leitet das Priesterseminar des Erzbistums Berlin und ist stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Regens Matthias Goy leitet das Priesterseminar des Erzbistums Berlin und ist stellvertretender Vorsitzender der Regentenkonferenz. Der Priesterausbildungsverantwortliche des Erzbistums Berlin ist dankbar, dass immer wieder Einzelne zur Berufung finden, Theologie zu studieren und Priester werden zu wollen. „Diese Menschen wollen wir auch zukünftig begleiten“, bekräftigt der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars St. Petrus.

Teilnehmende und Programm

Beim Thema „Aktuelle Fragen zur Künstlichen Intelligenz und Menschenbild‘“ besprachen die Regenten und Ausbildungsverantwortlichen auch die Bedeutung der Nutzung von KI aus ethischer Perspektive und insbesondere für die Ausbildung junger Menschen in Studium und Praxis. „Das diesjährige Thema beschäftigt zur Zeit eine große Öffentlichkeit und ist nicht nur im Hinblick auf eine akademisch methodische Arbeitshilfe interessant. Insbesondere die Fragestellungen einer theologischen und pastoralen Wertung und Nutzung Künstlicher Intelligenz sind für zukünftige Auseinandersetzungen mit der Lebensrealität und der Begleitung im pastoralen Kontext herausfordernd“, erklärt Konferenzleiter Regens Matthias Goy.

Das Treffen der Ausbildungsverantwortlichen wurde geleitet vom stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz, Regens Matthias Goy aus Berlin. Unter den Teilnehmenden waren Weihbischof Karl Borsch aus Aachen sowie Weihbischof Dr. Christian Würzt aus Freiburg sowie der Rektor des Collegium Germanicum in Rom, Pater Gernot Wisser SJ. Sabine Kock aus Aachen und Jessica Lammerse aus Essen sind in den entsprechenden Bistümern in der Ausbildungsleitung tätig.

pdp
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