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17.10.2024
Tobias Ahlendorf vom Kirchenvorstand der Heilig-Kreuz-Gemeinde (links) und Studierendenpfarrer Dr. Simon Schwamborn (KHG) fanden von der Regenbogenfahne an der Heilig-Kreuz-Kirche nur noch einen Fetzen Stoff. Unbekannte hatten das Symbol für Offenheit und Toleranz heruntergerissen und zerstört.
Foto / Quelle: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Regenbogenfahne von der Heilig-Kreuz-Kirche gestohlen

Katholische Hochschulgemeinde lässt sich nicht entmutigen

Dortmund

Nur noch ein gelber Fetzen zeugt von der Regenbogenfahne, welche die Katholische Hochschulgemeinde KHG in Dortmund an der Heilig-Kreuz-Kirche befestigt hatte. Am Freitag entdeckte Studierendenpfarrer Dr. Simon Schwamborn, dass jemand die Fahne abgerissen und gestohlen hatte. „Für manche stellt dieses kleine Zeichen der Toleranz offenbar eine unerträgliche Provokation dar. Gehört habe ich von solchen Aktionen zwar öfters, aber dass so etwas bei uns im Kreuzviertel passiert entsetzt mich!“, betont Simon Schwamborn. Es sei traurig, dass manche Menschen diese Offenheit offenbar nicht tolerieren. Der bunte Stoff war in einiger Höhe am Mauerwerk der Heilig-Kreuz-Kirche aufgehängt und wer die Fahne zerstört hat, musste dazu wohl am Blitzableiter hochgeklettert sein.

Toleranz und Offenheit

Leider sei es nicht das erste Mal, dass eine solche Fahne entwendet wurde. Auch früher von der Heilig-Kreuz-Gemeinde aufgehängte Fahnen seien schon abgerissen worden, erzählt Tobias Ahlendorf vom Kirchenvorstand. KHG und Kreuzgemeinde wollen sich durch diesen Vandalismus aber nicht entmutigen lassen und haben direkt eine neue Fahne bestellt. „Uns hält niemand davon ab, alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung willkommen zu heißen“, so der Studierendenpfarrer. Dazu zähle beispielsweise auch ein sehr gut besuchter ökumenischer Queergottesdienst, der im Mai in der Heilig-Kreuz-Kirche gefeiert wurde und nächstes Jahr wiederholt werden soll.

Queersensible Pastoral

Im Erzbistum Paderborn gibt es zu diesen Fragen schon länger einen Arbeitskreis Queersensible Pastoral, der sich Anfang Oktober auch mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz getroffen hat. Dieser sagte zur kontroversen Frage der Segnungen queerer Menschen, er vertraue darauf, dass das Pastorale Personal im Erzbistum Paderborn „mit viel Fingerspitzengefühl und einer hohen Kompetenz Segnungen umsetzt“. Segenshandlungen seien eine pastorale Selbstverständlichkeit und mit dieser Vorgabe sei der Segen Gottes auch von und mit allen zu feiern.

Die KHG will sich weiter gegen alle Formen von Diskriminierung einsetzen und wird als Symbol dafür auch wieder eine Regenbogenfahne aufhängen.

(pdp)

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