Stärkung für den Lebens- und Glaubensweg
Weihbischof Matthias König spendet 12 Erwachsenen aus dem Erzbistum Paderborn das Sakrament der Firmung .
Aus verschiedenen Regionen des Erzbistums kamen 12 Erwachsene in den Paderborner Dom, um das Sakrament der Firmung zu empfangen: Weihbischof Matthias König spendete den jüngeren und älteren Frauen und Männern am Samstag nach dem Pfingstfest, 25. Mai 2024, in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn in einem festlichen Gottesdienst das Firmsakrament. Gemeinsam mit ihren Firmpatinnen und -paten feierten die Gefirmten, dass sie durch die Firmung nun ganz in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen sind. „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, sagte Weihbischof König zu jedem der im Altarraum versammelten erwachsenen Firmlinge, während er ihm mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn zeichnete und auf diese Weise das Sakrament spendete. Am Firmgottesdienst nahmen zudem Ministrantinnen und Ministranten aus dem Erzbistum teil, die Weihbischof Matthias König in den Paderborner Dom eingeladen hatte, um in der Messfeier ihren Dienst zu leisten.
Aus dem Hochstift mit Bad Wünnenberg, Lichtenau, Paderborn, Wewer und Willebadessen, dem Ruhrgebiet mit Bönen, Hagen und Witten sowie aus Bad Pyrmont und Bad Salzuflen haben sich erwachsene Firmlinge auf den Weg gemacht, um in der Bischofskirche des Erzbistums das Sakrament der Firmung zu empfangen. Ihre Firmpaten und Familienangehörige, aber auch Seelsorger und Katecheten, die sie auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet hatten, begleiteten die zwischen 16 und 63 Jahre alten Firmlinge.
Zu den jetzt in Paderborn Gefirmten gehören Frauen und Männer, die den christlichen Glauben angenommen haben und erst vor kurzem getauft wurden, ebenso Christen, die als Kind getauft wurden und den Glauben jetzt wieder leben und dazu auch das Firmsakrament empfangen wollten.
Gottes Geist – andere be-geist-ern
In seiner Predigt unterstrich Weihbischof Matthias König, Christen seien dazu gesandt, im persönlichen Leben zu bezeugen, dass ihnen Gott wichtig sei und in ihrem Leben wirke. Der Empfang des Firmsakramentes befähige und stärke Menschen für dieses Lebens- und Glaubenszeugnis. Es sei ein Zeugnis in Wort und Tat. Gefirmte seien auf diese Weise „Anregung und Inspiration“ für andere Menschen: Christen seien berufen, andere zu be-geist-ern. Weihbischof Matthias König erläuterte, es sei für das Christsein wesentlich, den Glauben in einer Gemeinschaft, in der Kirche zu leben. „Wir empfangen den Glauben von anderen, er kommt nicht aus uns selbst. Der Glaube und der Geist Gottes führen in die Gemeinschaft hinein. So entsteht Kirche. In der Kirche erleben wir den Geist Gottes, er wirkt in ihr und durch sie“, betonte Weihbischof König.
Es komme darauf an, sich dem Geist Gottes mehr und mehr anzuvertrauen– als einzelne Menschen und als Kirche, vertiefte Weihbischof König. „Wir müssen dem pfingstlichen Geist Raum geben, damit wir Zeuginnen und Zeugen der Frohen Botschaft werden und neuen Mut bekommen. Be-geist-erung soll in uns entfacht werden und uns leiten.“ Der christliche Glaube sei von seinem Wesen her darauf angelegt, sichtbar zu werden durch gelebte Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gemeinschaft, erklärte Weihbischof König weiter. „Durch die Feier von Gottesdiensten und der Sakramente und durch den Dienst am Nächsten wird Kirche sichtbar. Kirche ist immer eine vom Geist Gottes gewirkte Gemeinschaft.“
Berufung: Mensch – Christ – Dienst
Mit der grundlegenden, schöpferischen Berufung zum Menschsein durch Gott sei die unaufhebbare und unverlierbare Würde jedes Menschen untrennbar verknüpft, erklärte Weihbischof König in der Predigt. Durch die Taufe werde die göttliche Berufung zum Christsein sichtbar, sie gliedere in die Kirche ein, die Firmung vollende diese Eingliederung, stärke zu einem Leben als Christ. Die Berufung zu einem Dienst in der Kirche – als Lektor, Messdiener, Lehrkraft, Caritas-Engagierte oder aber als Ordenschrist, Diakon oder Priester – gründe in den vorausgehenden Berufungen, erläuterte Weihbischof König. Es sei ein Ruf und eine Sendung, das Mensch- und Christsein zu gestalten, indem man einen Dienst in der Kirche ausübe. Weihbischof König erinnerte in diesem Kontext an den Empfang seiner Preisterweihe vor exakt 39 Jahren: Vor 39 Jahren sei auch er im Altarraum des Paderborner Domes gestanden und habe das Sakrament der Priesterweihe empfangen.
Gaben des Geistes
Marcela Jatzlau kommt ursprünglich aus Kolumbien, lebt seit 1986 in Deutschland. Die 63-jährige aus Bad Pyrmont hat sich auf dem Weg zum Empfang des Firmsakraments gemacht, weil sie Zeugnis geben möchte für den Glauben, die Kirche, die Gemeinde, für Gott. „Ich habe den katholischen Glauben für mich neu entdeckt und ich möchte andere Menschen einladen, auch den Glauben kennenzulernen.“ In Madrid wurde Carlos Garcia vor 56 Jahre geboren, er lebt seit 11 Jahren in Deutschland, kommt aus Bad Pyrmont. Carlos Garcia sind die „Gaben des Heiligen Geistes“ wichtig, er möchte noch überzeugter und überzeugender Katholik sein. „Die Taufe führt dazu, dass ich zum Gottesvolk gehöre und Mitglied der Kirche bin“, sagt Giano Weiß. Der 24-jährige Paderborner möchte gefirmt werden, um nicht nur zur Kirche dazu zu gehören, er möchte durch die „Geistesgaben“ gestärkt werden, den Glauben auch zu bezeugen und nach außen zu tragen.
Spendung des Sakraments
Nach seiner Predigt rief Weihbischof Matthias König die erwachsenen Firmlinge zunächst dazu auf, ihr Taufbekenntnis abzulegen. Im Anschluss bekannten alle Gottesdienstteilnehmenden ihren christlichen Glauben und sprachen gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Weihbischof König sprach dann ein Gebet, in dem er um die Gabe des Heiligen Geistes für die Firmlinge bat. Die erwachsenen Firmlinge versammelten sich dann gemeinsam mit ihrem Firmpaten im Altarraum der Bischofskirche, wo ihnen Weihbischof König einzeln die Firmung spendete: Weihbischof Matthias König zeichnete jedem Firmling mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn und sprach die Spendeformel „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.
Messdienerinnen und Messdiener
Für Weihbischof Matthias König ist die Begegnung und Arbeit mit Messdienerinnen und Messdienern ein Herzensanliegen. Deshalb lädt er immer wieder Ministrantinnen und Ministranten dazu ein, bei seinen Gottesdiensten im Hohen Dom zu Paderborn mitzuwirken und in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn ihren wertvollen „Altar-Dienst“ zu leisten. Bei der diesjährigen Erwachsenenfirmung nahmen auch Messdienerinnen und Ministranten aus Büren, Höxter, Lippling, Lippstadt, Lügde, Schloss Neuhaus und Westerwiehe teil. „Der Einsatz der Mädchen und Jungen kann nicht hoch genug geschätzt werden, er berührt mich immer wieder. Wenn die jungen Menschen durch ihren Dienst einen Gottesdienst mitgestalten und so ihren Glauben ausdrücken, dann ist das eine Einladung für andere, sich ebenfalls einzubringen“, unterstreicht Weihbischof König.
Erwachsenenfirmung im Erzbistum Paderborn
Zweimal im Jahr lädt das Erzbistum Paderborn erwachsene katholische Christen, die sich firmen lassen möchten, zu einer eigenen Firmfeier für Erwachsene ein. Im Frühjahr findet die Firmung eine Woche nach Pfingsten im Hohen Dom in Paderborn statt, im Winter am Beginn der Adventszeit in einer Kirche in der Fläche des Erzbistums. Die nächste Erwachsenenfirmung wird am 2. Dezember 2024 um 18 Uhr in der Propsteikirche St. Walburga in Werl sein.
Firmung
In der Firmung wird das, was in der Taufe eines Menschen grundgelegt wurde, vollendet und bekräftigt. Die Firmung gehört neben Taufe und Eucharistie zu den Eingliederungssakramenten. Durch die Firmung wird der Einzelne gestärkt und beauftragt zu einem bewussten Leben als Christ in der Nachfolge Jesu.
Spender des Firmsakramentes ist in der Regel der Erzbischof oder einer seiner Weihbischöfe. Die Spendung des Sakramentes erfolgt durch Handauflegung und Salbung der Stirn des Firmkandidaten mit Chrisam. Dabei spricht der Bischof den Firmling mit seinem Taufnamen an und sagt: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.
Der Firmling wird bei der Firmung durch einen Firmpaten begleitet. Das Mindestalter für den Empfang des Firmsakramentes liegt in Deutschland bei zwölf Jahren. Während der Vorbereitung auf den Empfang des Firmsakramentes, die sich oft über mehrere Monate erstreckt, helfen Firmbegleiter den Firmbewerbern, ihren Glauben zu vertiefen und die Bedeutung des Firmsakramentes kennen zu lernen.