Fr28.03.2025

Gedenken an Zwangsarbeitende

Hamm-Bockum-Hövel. 1.April 1945, Ostersonntag: Der Ruhrkessel wird geschlossen. Bockum-Hövel, im Norden der heutigen Großstadt Hamm, wird von US-Truppen besetzt und vom Naziterror befreit. Zu den Befreiten gehören auch die Zwangsarbeitenden, die vor allem aus dem Vielvölkerstaat der Sowjetunion und aus Polen in die Bergarbeitergemeinde verschleppt worden sind. Fast 100 von ihnen waren seit 1940 bei dieser Sklavenarbeit ums Leben gekommen und auf dem katholischen Friedhof in Hövel (Erlenfeldstraße) begraben worden. 22 ihrer Einzelgräber sind heute nicht mehr existent. 80 Jahre nach der Befreiung wird in Hamm-Bockum-Hövel an das Ereignis von 1945 erinnert. Auf dem Höveler Friedhof wird am Freitag, 28. März, um 15 Uhr, in Anwesenheit des Hammer Oberbürgermeisters Herter, Pfarrer Johannes Gospos und Pfarrer Markus Riedler eine Gedenkkreuz für die genannten 22 Todesopfer enthüllt und eingeweiht. Am Samstag, 29. März, 11 Uhr, wird der Journalist Peter Hertel mit seiner Frau, Christiane Buddenberg-Hertel, einen „Weg des Erinnerns und Lernens“ eröffnen. Er führt beispielsweise zur Radboder Zwangsarbeiter-Stele, zu den Stolpersteinen für ermordete Juden, zu einem Straflager für Zwangsarbeiterinnen aus dem Münsterland und nordöstlichen Ruhrgebiet sowie zu Häusern von Widerstandskämpfern. Außerdem bringt Hertel zum 1. April in seinem Buch „Gesichter der Zwangsarbeit“ u.a. die von ihm recherchierten Biographien von 72 toten Zwangsarbeitern aus Hamm-Bockum-Hövel.

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