Für Respekt und offene Herzen in der Migrationsdebatte
Detmold. „Respekt und offene Herzen in der Migrationsdebatte“ – unter diesem Titel laden der ökumenische Friedensgebetskreis Detmold und die Lippische Landeskirche zu einem Friedensgebet am Freitag, 27. September, um 18 Uhr in die Erlöserkirche am Markt, Detmold, ein. Die Einladenden zeigen sich schockiert angesichts der immer erhitzter geführten Debatte nach dem schrecklichen Attentat von Solingen. Anstatt ernsthaft über bessere Präventionsarbeit gegen islamistische und andere Radikalisierungen oder über die Ausstattung der Sicherheitsbehörden zu diskutieren, scheint es nur noch um „illegale Migration“ zu gehen. Schon mit dem Negativbegriff wird Flucht an sich kriminalisiert. Zugleich geraten Geflüchtete pauschal unter Verdacht, „gefährlich“ zu sein. Entsprechende Anfeindungen nehmen bereits weiter zu, und die AfD fährt Stimmengewinne ein, weil ihr vermeintliches Thema eine solche Verbreitung erfährt. Immer restriktivere Vorschläge werden ins Gespräch oder in die Parlamente eingebracht, deren Umsetzung zum Teil offen rechtswidrig wären. Angesichts dessen äußern der ökumenische Friedensgebetskreis und die Lippische Landeskirche ihre große Sorge und laden zum Friedensgebet am kommenden Freitag, dem nationalen „Tag des Flüchtlings“ ein. Sie wollen für Respekt, offene Herzen und Mäßigung in der Migrationsdebatte beten. Und es soll auch ein Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten und anderen immer mehr angefeindeten Personen gesetzt werden. Teil der Veranstaltung sind Informationen und persönliche Statements zu dem Thema. Am 27. September ist der „Tag des Flüchtlings“ in Deutschland. Er wurde im Jahr 1986 ins Leben gerufen und ist seitdem integraler Bestandteil der Interkulturellen Woche in Deutschland. Er findet immer am Freitag der Aktionswoche statt, die in diesem Jahr vom 22. bis 29. September läuft.