Spaß beim Training – die Atmosphäre spielt eine wichtige Rolle. Alle sollen sich wohlfühlen.
Foto / Quelle: Annabel Jatzke

Tore sind nicht alles

Glaube und Sport vertragen sich gut miteinander – dieser Überzeugung sind die Fußballerinnen und Fußballer der Christlichen Freizeitsportgemeinschaft (CFG) Hemer. Und sie machen deutlich, dass nicht nur der Erfolg zählt.

Hemer

Als christlicher Sportverein orientiert sich die CFG Hemer dabei an einem entsprechenden Werteverständnis. In den Augen der Mitglieder ist jeder Mensch wertvoll und von Gott geliebt. Diese bedingungslose Wertschätzung, grenzenlose Liebe sowie Respekt und das Gefühl, etwas bewegen zu können, sollen weitergegeben werden. „Wir möchten die Liebe Gottes im Sport und über den Sport hinaus spürbar und erlebbar machen und sie so in die Gesellschaft tragen“, lautet das Anliegen der Verantwortlichen, die die CFG Hemer als Sportverein und Kraftwerk zugleich verstehen.

Dabei gelte es, die Mitglieder ganzheitlich zu fördern: Gemeinsam möchte man sich sportlich, mental und persönlich weiterentwickeln. Und dabei ist der Glauben oftmals eine Kraftquelle. Bei der CFG Hemer setzen sich alle dafür ein, dass christliche Werte im Sport und im Alltag gelebt werden. Dazu gehört natürlich auch, dass alle einander mit Wertschätzung und Respekt begegnen und vertrauensvolle Gemeinschaft leben.

Christliche Fußball-Hobbyliga

Die CFG Hemer, die aus der Freien evangelischen Gemeinde Hemer entstanden und seit 2005 ein eigenständiger Verein ist, hat sowohl ein Sportangebot für Kinder als auch für Erwachsene. Die Herren der CFG Hemer nehmen an den Fußball-­Stadtmeisterschaften teil und spielen sogar in der starken Christlichen Fußball-­Hobbyliga in Nordrhein-­Westfalen, in der etwa zehn Mannschaften antreten – und das rückblickend auf die letzten Jahre sogar sehr erfolgreich.

Aber ansonsten ist von Erfolgsdruck wenig auf dem Spielfeld zu spüren, wenn die CFG Hemer kickt. Vielmehr geht es um „die sportliche Herausforderung in wertschätzender Gemeinschaft“, so der eigene Anspruch. Neben dem Training mit Coach Thomas Schäfer gibt es deshalb auch regelmäßige Trainingslager, Coachings und Teamevents. Insgesamt hat die Herren-­Abteilung 30 Mitglieder zwischen 18 und 40 Jahren, von denen immer 20 regelmäßig gegen das runde Leder treten.

Dabei ist es egal, auf welchem Niveau gespielt wird oder ob man bereits in einem Verein aktiv ist. Die CFG Hemer sieht sich nicht als Konkurrenz zu anderen Vereinen, sondern als perfekte Ergänzung: „Jeder ist eingeladen, Teil der Gemeinschaft zu sein.“

Doch wer denkt, dass vor jedem Training gebetet wird, der irrt. „Es ist einfach eine andere Atmosphäre, hier werden ganz nebenbei christliche Werte vermittelt, die dann auch eine Umsetzung im alltäglichen Leben finden“, so einer der Akteure.

Stark, mutig und entschlossen

Der Nachwuchs wird bei der CFG Hemer ebenfalls gefördert. Stark, mutig und entschlossen – angelehnt an den Bibelvers aus Josua 1,9 – kommen die insgesamt 60 „CFG Bravehearts“ daher. Und auch bei den Kindern gilt es, ohne Leistungsdruck zu spielen, Sport zu treiben und altersgerecht zu trainieren. Aufgeteilt sind die jungen Kicker, von denen regelmäßig zwischen 20 bis 30 an den Trainings teilnehmen, in zwei Altersgruppen: die Minis zwischen zwei und fünf Jahren und die Älteren bis 13 Jahre. Hier sind die Teams, die auch an Turnieren wie Sommercup oder Fußball-­Stadtmeisterschaften der Junioren teilnehmen, gemischt – Mädchen und Jungen spielen gemeinsam.

Und auch ansonsten sind die Mannschaften bunt gemischt. „Hier ist jeder willkommen“, erklärt Trainerin Julia Pöschel und fährt fort: „Es gibt bei uns Kinder, die in anderen Vereinen Probleme hatten.“ Bei manch einem reichten vielleicht die sportlichen Talente nicht für das Spielen im Verein. Bei der CFG Hemer zähle jedoch nicht das sportliche Geschick im Umgang mit dem Ball, sondern vielmehr der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“.

Die Gemeinschaft steht bei der CFG Hemer im Vordergrund. Fairness und Wertschätzung sind neben sportlichen Erfolgen ein wichtiges Ziel.
Foto / Quelle: Annabell Jatzke

Kindern Werte mitgeben

Den beiden Trainern Julia und Sascha Pöschel ist es wichtig, durch den Sport und die gemeinsamen Aktionen das Selbstwertgefühl der Kinder zu entwickeln, zu fördern und zu stärken. „Wir möchten den Kindern Werte mitgeben“, so Julia Pöschel. Die Heranwachsenden sollen mutiger Teil der Gesellschaft werden, sich füreinander einsetzen und Selbstbewusstsein entwickeln, um Mobbing zu trotzen.

Bei den jährlichen Trainingslagern spielt dann auch der Glaube in Form von Denkanstößen eine Rolle. Zuletzt war man drei Mal in Folge am Edersee. Dort drehte sich im Mai das Trainingslager neben dem Sport beispielsweise um König David, Freundschaft und Alltagshelden.

In Bezug auf die Fußball-­Europameisterschaft im eigenen Land steigt natürlich auch bei der CFG Hemer das Fußballfieber noch einmal an. Im Vereinsheim möchten die Mitglieder gemeinsam möglichst viele Spiele verfolgen und die deutsche Elf anfeuern. „Mal gucken, was so drin ist, Deutschland ist eine Turniermannschaft“, so Daniel Boldt, einer der Ansprechpartner bei der CFG Hemer. Und so werden auch in Hemer in den nächsten Wochen kräftig die Daumen für den sportlichen Erfolg gedrückt.

Annabell Jatzke

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