„Freiwilligendienste nicht kaputtsparen“
Träger von Freiwilligendiensten im Erzbistum Paderborn setzen sich bei Aktionstag für die Stärkung des Engagements junger Menschen ein.
(cpd) Vor den Folgen von finanziellen Kürzungen bei den Freiwilligendiensten warnen die Diözesanverbände von IN VIA und Caritas im Erzbistum Paderborn. Die für das kommende Jahr seitens der Bundesregierung erwartete Kürzung missachte den „großen gesellschaftlichen Mehrwert des Freiwilligendienstes für unsere Gesellschaft“, sagt Susanne Bankstahl, Referentin für das Freiwillige Soziale Jahr beim IN VIA Diözesanverband Paderborn. Auf deren Wert wolle man deshalb beim bundesweiten Aktionstag der Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ am kommenden Montag, 29. April, auf dem Rathausplatz in Paderborn hinweisen (11 bis 12 Uhr).
Kürzungspläne der Bundesregierung im Umfang von 78 Millionen Euro für dieses Jahr waren bereits aufgrund massiver Proteste zurückgenommen worden. „Doch für 2025 stehen nun erneut die gleichen Kürzungen im Raum“, sagt Dr. Thomas Günther, Referent für den Bundesfreiwilligendienst beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. „Eine weitere Absenkung der Mittel wird die Strukturen der Freiwilligendienste massiv kaputtsparen. Die Planungsunsicherheit und das damit verbundene Signal an alle Menschen, die sich freiwillig engagieren, ist für uns untragbar.“ Bereits eine Ankündigung von Kürzungen werde dazu führen, dass die Bereitschaft junger Menschen zum Engagement weiter zurückgehen werde. „Und das in Zeiten, in denen wir die Freiwilligendienste als tragende Säule für das lebenslange Engagement, für Demokratie und Zusammenhalt mehr denn je benötigen“, sagt Günther.
Hintergrund: Noch vor dem Bekanntwerden der ersten Kürzungspläne im Juli 2023 für das laufende Haushaltsjahr 2024 hatte sich die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ gegründet, ein Zusammenschluss von Freiwilligen aus ganz Deutschland, um mit einer Petition an den Deutschen Bundestag dringend benötigte Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Freiwillige zu erreichen. Innerhalb von vier Wochen konnten über 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Mit den dann bekanntwerdenden Kürzungsplänen wurde aber jegliche Verbesserung unmöglich gemacht. Die Freiwilligen lehnen nun weitere Kürzungen entschieden ab und fordern die Bundespolitik zu einem Umlenken auf. Die Freiwilligendienste müssten gestärkt und die Rahmenbedingungen verbessert werden. Freiwilligendienste müssten endlich als Investition für die Gesellschaft gesehen und attraktiv ausgestaltet werden, so die Forderungen.
Info
Mehr als 700 zumeist junge Menschen haben im vergangenen Jahr an einem Freiwilligendienst im Erzbistum Paderborn teilgenommen. Als sozialer Lerndienst wird der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in nahezu allen Tätigkeitsbereichen in Diensten und Einrichtungen der Caritas angeboten. Weitere Informationen bieten für das FSJ der IN VIA Diözesanverband sowie für den BFD der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Freie Plätze für interessierte Freiwillige sind aktuell im BFD und FSJ verfügbar.