Vorangehen auf dem synodalen Weg
Mit der Einrichtung von drei Kommissionen ist die zweite Plenarversammlung des Synodalen Ausschusses in Mainz zu Ende gegangen. Die Kommissionen werden Aufgaben und Fragen behandeln, die auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland fortgesetzt beraten werden sollen.
GrundtextZuvor hatte der Ausschuss sich engagiert damit auseinandergesetzt, was es heißt, Synodalität als Strukturprinzip der Kirche zu verstehen.
Der Dogmatiker P. Prof. Bernhard Knorn SJ und die Kirchenrechtler Prof. Bernhard Anuth und Prof. Thomas Schüller gaben in ihren Impulsreferaten Anstöße zur Debatte. Sie wiesen auf die enge Verflechtung des Zweiten Vatikanischen Konzils mit dem derzeit laufenden synodalen Prozess der Weltkirche hin, ebenso auf die Bindung des Kirchenrechts an die Lehre der Kirche. Diskutiert wurde anschließend, was dies für die synodalen Prozesse in Deutschland und weltweit heißt.
Dass das Generalsekretariat der Bischofssynode in Rom in der jüngsten Vergangenheit betont hat, „die Rezeption des konziliaren Lehramts“ stecke „in mancher Hinsicht noch in den Kinderschuhen“ wurde aufgegriffen und löste die Frage aus, wie das Kirchenvolk in diesen Prozessen besser repräsentiert sein könne. Ebenso wurde an den Missbrauchsskandal als Beweggrund des Synodalen Weges in Deutschland erinnert. Die systemischen Ursachen dieses Skandals müssten in logischer Konsequenz die Frage nach systemischen Veränderungen in der Kirche hervorrufen. Damit gehe auch die Frage einher, wie das Kirchenrecht auf diese Notwendigkeiten reagiere.
In die drei Kommissionen wurden jeweils zehn Mitglieder des Synodalen Ausschusses gewählt. Kommission I berät zur Synodalität als Strukturprinzip der Kirche und zur möglichen Ordnung eines Synodalen Rates. Kommission II fragt nach Evaluation und Monitoring der Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges. Kommission III kümmert sich um die Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Weges.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Beratungen: „Wir gehen voran auf dem Synodalen Weg, sehr bewusst in Verbindung mit der weltkirchlichen Ebene. Wenn im Herbst die Weltsynode in Rom erneut tagt, werden unsere Anliegen zuvor von uns eingebracht worden sein. Eine Delegation der deutschen Bischöfe wird in nächster Zeit erneut zu Gesprächen in den Vatikan reisen.“ Bätzing betont, es sei wichtig, konkrete Veränderungen sichtbar zu machen: „Die Menschen müssen sehen können, dass sich das Handeln der Kirche vor Ort verändert.“
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Irme Stetter-Karp, sagt: „Wir haben den Synodalen Weg in Deutschland begonnen, als das Ausmaß des Missbrauchsskandals überdeutlich wurde. Ich sehe klar: Wir müssen unsere Verantwortung für strukturelle Veränderungen in unserer Kirche wahrnehmen. Der Synodale Ausschuss ist nun als Arbeitsinstrument eingeführt. Die vertrauensvollen Beratungen sind nach mehr als drei Jahren auf dem Synodalen Weg ein Zeichen für das gewachsene Miteinander zwischen Bischöfen und Laien. Das macht mir immer wieder neu Mut auf diesem Weg.“
Die Kommissionen
Die nächste Plenarversammlung des Synodalen Ausschusses wird am 13./14. Dezember 2024 in Wiesbaden-Naurod stattfinden. Die Liste der Mitglieder der Kommissionen findet sich unter www.synodalerweg.de/synodaler-ausschuss.