Gott suchen und von Gott gefunden werden
Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB weiht Friedrich Regener aus Dortmund zum Diakon.
Durch Handauflegung und Gebet spendete Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB am Samstag, 8. Juni 2024, Friedrich Regener aus Dortmund die Diakonenweihe. Friedrich Regener ist Priesteramtskandidat des Erzbistums Paderborn, seine Diakonenweihe ist für ihn eine Wegstation zum Priestertum. Diakon Regener wird in der Pfarrei St. Jodokus in Bielefeld im Pastoralverbund Bielefeld-Mitte-Nord-West wirken – hier hat er vor der Diakonenweihe sein Schul- und Gemeindepraktikum absolviert. Zahlreiche Gäste nahmen in der Kirche des ehemaligen Leokonvikts in Paderborn am festlichen Gottesdienst teil.
In einer Zeit der Gottvergessenheit und des Desinteresses gegenüber Gott sei es eine „diakonale Aufgabe“, Gottes Ankunft durch christliches Tun und Wirken zu ermöglichen, unterstrich Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB in seiner Predigt. Gott sei da zu suchen, „wo wir sind“ – „inmitten der Menschen, mit denen wir zusammenleben, inmitten der Freuden und Sorgen unseres Alltags, im Gelingen und im Misslingen, inmitten von Menschen, die auf der Suche nach dem Leben sind, aber auch der Fragenden und der vom Leben Enttäuschten“. Weihbischof Dominicus, der am 28. Mai 2024 von Papst Franziskus zum neuen Bischof des Bistums Osnabrück ernannt wurde, erklärte, es sei Alltag eines glaubenden Menschen – „und sicher auch Alltag eines Diakons“ –, Gott zu suchen und von Gott gefunden zu werden.
Diakon – dem dienenden Jesus ähnlich werden
Ein Diakon sollte inhaltlich nicht reduziert werden auf caritatives und liturgisches Dienen, mahnte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB. So wichtig Dienste an sozialen Brennpunkten oder in Notlagen auch seien, beim Dienst eines Diakons gehe es nicht nur um den sogenannten „Dienst an den Tischen“, das könnten sozialkompetente Menschen gleichfalls tun. Der neue Bischof von Osnabrück – Bischof Dominicus wird am 8. September 2024 in sein Amt in Osnabrück eingeführt – bekräftigte: „Der Diakon der Kirche muss bei allem sozialen Engagement ein Suchender bleiben, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren, dem er ja in den konkreten Menschen dienen will. Es muss die Aufgabe eines Diakons sein, dem dienenden Jesus immer ähnlicher zu werden. Die eigene Macht dient der Ermächtigung anderer und soll als solche klar erkennbar bleiben.“
Diakon – Bote eines Größeren
Zum Abschluss seiner Predigt betonte Weihbischof Dominicus im Hinblick auf das Dienstamt eines Diakons: „Derjenige, der von der Kirche zum Diakon bestellt wird, ist Bote eines Größeren, dessen, der bei den Menschen ankommen will. Er hat als Bote so zu handeln, dass in ihm der Sendende zu erkennen ist: der Herr selbst!“ Im Verzicht auf den eigenen Status und das eigene Renommee, in der Achtung des Gegenübers und der Fürsorge für Schwache, im Verzicht auf Gewalt und einer Lebensführung, die nicht nur Dienst heuchle, sondern Dienst durch und durch sei, werde deutlich, wie konkret die Nachfolge Jesu werden könne. „Der Diakon ist einer, der durch seine Dienste unter den Menschen verkündet, dass der Eigentliche nach ihm kommt! Durch den Dienst des Diakons hindurch soll man auf Christus schauen können. Man muss über den Diakon hinausschauen können, er darf seinen Meister nicht verstellen.“
Bereitschaft und Erwählung – „Hier bin ich!“
Im Gottesdienst rief Diakon Lambertus Stallein, der im Pastoralverbund Delbrück-Hövelhof als Ständiger Diakon wirkt, den Weihekandidaten mit Namen auf, Friedrich Regener trat vor Weihbischof Dominicus und erklärte mit den Worten „Hier bin ich!“ seine Bereitschaft zur Weihe. Der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn, Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, bat dann den Bischof im Namen der Kirche, dem Weihekandidaten die Diakonenweihe zu spenden. Weihbischof Dominicus sagte: „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, erwählen wir diesen unseren Bruder zum Diakon“. Die Gottesdienstgemeinschaft antwortete mit „Dank sei Gott, dem Herrn“.
„Ich bin bereit. Ich verspreche es.“
Am Beginn der Weiheliturgie sang die Gottesdienstgemeinschaft den Heilig-Geist-Hymnus „Komm, Heilger Geist, der Leben schafft …“. Damit wurde der Heilige Geist um seinen Beistand angerufen. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB fragte den Weihekandidaten nach seiner Bereitschaft zum diakonalen Dienst und zum Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kirche. Friedrich Regener erklärte seine Bereitschaft, sich zum Diakon weihen zu lassen, in Gemeinschaft mit dem Bischof und den Priestern dem Volk Gottes zu dienen, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, das Stundengebet zu feiern, den Bedürftigen zu helfen und sein Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu gestalten. Er versprach zudem, dauerhaft ehelos zu leben. Danach trat Weihekandidat Regener vor Weihbischof Dominicus, kniete sich vor ihn, legte seine Hände in die Hände des Weihbischofs und versprach seinem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam.
Handauflegung – Weihe – Weihegebet
Während die Heiligen der Kirche um Beistand angerufen wurden, lag der Weihekandidat ausgestreckt auf den Boden. Dann kniete Friedrich Regener im Altarraum, um das Weihesakrament zu empfangen: Durch Auflegen der Hände und sein Gebet spendete Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB Friedrich Regener die Diakonenweihe. Im Weihegebet betete der Weihbischof: „Das Evangelium Christi durchdringe sein Leben. In seinem Wirken soll Jesu Weisungen aufleuchten, das Beispiel seines Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen.“
Stola und Dalmatik – Evangeliar – Friedensgruß
Der neue Diakon erhielt aus den Händen von Pfarrer Christian Conrad, Leiter des Pastoralen Raumes Pastoralverbund Im Dortmunder Süden, als seinem Heimatpfarrer die Stola, die von ihm als Zeichen des diakonalen Amtes während der Liturgie getragen wird, sowie das liturgische Gewand des Diakons, die Dalmatik. Schließlich überreichte Weihbischof Dominicus dem neuen Diakon symbolisch das Evangelienbuch mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi. Zu seiner Verkündigung bist du bestellt.“ Als Zeichen der besonderen Verbundenheit und Gemeinschaft tauschte Weihbischof Dominicus mit dem neugeweihten Diakon den Friedensgruß, anschließend der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, die Konzelebranten sowie die anwesenden Diakone.
An die Weiheliturgie schloss sich die Feier der Eucharistie an. Dabei bereitete Diakon Friedrich Regener den Altar und nahm die Gaben für die Feier der Eucharistie in Empfang. Der feierliche Gottesdienst wurde geleitet von Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB. Die Leitung des Erzbischöflichen Priesterseminars – Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, Subregens Matthias Klauke, Spiritual Christian Städter – konzelebrierte.
Biografisches zu Diakon Friedrich Regener
Diakon Friedrich Regener aus der Pfarrvikarie Maria Königin in Dortmund-Eichlinghofen wurde 1996 geboren. Die Allgemeine Hochschulreife erlangte er am Helene-Lange-Gymnasium Dortmund. Von 2014 bis 2017 machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Dortmund. Das einjährige Propädeutikum im Erzbischöflichen Priesterseminar Paderborn sowie das anschließende Theologiestudium absolvierte Friedrich Regener an der Theologischen Fakultät Paderborn und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das Studium schloss er in Paderborn mit dem Magister Theologiae 2023 ab. In der Pfarrei St. Jodokus Bielefeld, im Pastoralen Raum Pastoralverbund Bielefeld-Mitte-Nord-West absolvierte der neue Diakon Friedrich Regener sein Schul- und Gemeindepraktikum. Hier wird er auch nach dem Empfang der Diakonenweihe als Diakon wirken.
„In unserer immer komplizierter werdenden Welt erlebe ich Christus als Stütze und Anker, der in der Bibel, den Sakramenten und im Gebet erfahrbar ist. Diese Dimensionen möchte ich gerne für meine Mitmenschen erlebbar machen und davon sprechen. Mir ist die Hinwendung zu denen, mit denen niemand etwas zu tun haben möchte, ein wichtiges Anliegen“, unterstreicht Diakon Friedrich Regener.