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10.09.2024
Doktorvater Prof. Sameer Dhayat, Dr. Micho Antar und Dr. Andreas Zaruchas, Leitender Arzt Pneumologie (v.l.), haben viele Patienten mit einer Covid-19 Infektion behandelt. Die langfristige Lebensqualität nach COVID-19-Infektion steht im Fokus der Doktorarbeit von Micho Antar.
Foto / Quelle: BBT-Gruppe

Weniger Lebensqualität nach Covid?

Dieser Frage geht eine Studie unter Mitarbeitenden des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn nach.

Paderborn

Informationen über die Lebensqualität nach einer durchgemachten Covid-Infektion haben nach dem Ende der Pandemie vor zwei Jahren nicht an Relevanz verloren. Dr. Micho Antar, Facharzt im Brüderkrankenhaus St. Josef, hat sich in seiner Dissertation der Frage gewidmet: „Beeinflusst eine durchgemachte Covid-Infektion längerfristig die Lebensqualität und den allgemeinen Gesundheitszustand meiner Kolleginnen und Kollegen?“

Antar: „Im Fokus der Studie standen die physische und die psychische Gesundheit der Kollegen, außerdem deren soziale Beziehungen und Umweltfaktoren“. Seine These, dass allein eine durchgemachte COVID-19-Infektion die Lebensqualität der Befragten entscheidend reduziert, wurde verworfen.

Risikofaktoren identifizieren

„Dass das Wohlbefinden durch soziale Unterstützung in Partnerschaften gefördert wird und beispielsweise Übergewicht zu einer Reduktion des Wohlbefindens beiträgt, konnte durch die Studie bestätigt werden“, so Antar. Ein wichtiges Ziel der Befragung war, Risikofaktoren für verbesserte Nachsorge- und Behandlungsalgorithmen von Betroffenen mit Long Covid Syndrom zu identifizieren.

Doktorvater Prof. Sameer Dhayat, Leitender Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Brüderkrankenhauses, betont: „Diese Studie gibt all den Kolleginnen und Kollegen im Haus eine Stimme, die unter Corona besonders gelitten haben: nicht zuletzt durch die erhöhte Arbeitsbelastung und die Sorge um die eigene Gesundheit.“ Er ergänzt: „Dass wir unsere Ergebnisse auf dem Deutschen Long Covid Kongress und in einer hochrangigen internationalen Fachzeitschrift präsentieren konnten, zeigt, wie sehr dieses Thema die Menschen und die Wissenschaft bewegt.“

Laufender Prozess

Die Erforschung des Long-/Post-COVID-Syndroms bleibt multifaktoriell und ein laufender Prozess. „Künftige Studien mit soziodemographischen und ökonomischen Variablen werden neue Ansatzpunkte zur Einleitung einer gezielten adäquaten Nachsorge für Betroffene und präventive Maßnahmen für nicht Betroffene bieten“, bestätigt auch Dr. Andreas Zaruchas, Leitender Lungenfacharzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Pneumologie des Brüderkrankenhauses.

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