Am 26. Januar 2025 begehen katholische, evangelische und orthodoxe Gemeinden in Deutschland den ökumenischen Bibelsonntag.
Foto / Quelle: Pixabay

„Wenn es Himmel wird – Zeichen der Gegenwart Gottes“

Am 26. Januar 2025 begehen katholische, evangelische und orthodoxe Gemeinden in Deutschland den ökumenischen Bibelsonntag.

Bonn

Seit über 40 Jahren wird dieser Tag traditionell am letzten Sonntag im Januar gefeiert, um die Bibel als verbindendes Buch aller Christinnen und Christen in den Mittelpunkt zu stellen. Papst Franziskus hat zudem 2019 den „Sonntag des Wortes Gottes“ eingeführt, der das Verständnis für die Heilige Schrift vertiefen soll. In Deutschland findet dieser Tag bewusst gemeinsam mit dem ökumenischen Bibelsonntag statt.

Der ökumenische Bibelsonntag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wenn es Himmel wird – Zeichen der Gegenwart Gottes“ und bezieht sich auf die Bibelstelle Joh 20, 19–31. Dieses Leitmotiv lädt ein, die heilbringende Kraft des Glaubens mitten in den Herausforderungen unserer Zeit zu entdecken. „Mitten in einem mehrfach bedrohten Leben schenkt Gott einen Vorgeschmack auf die endgültige Fülle und Lebendigkeit. Das Johannesevangelium ermutigt die Christen, heilsame Veränderungen in der konkreten Gegenwart zu finden“, erläutert Wolfgang Baur, Beauftragter für Ökumene im Katholischen Bibelwerk. „Unsere Welt geht eben nicht ‚zum Teufel‘, sondern darf auf Gottes Kraft vertrauen. Wenn Jesus Thomas auffordert, den Finger in die Wunden zu legen, ist das eine Einladung, die Realität zu sehen, ohne die Hoffnung zu verlieren!“

Gemeinsame Verantwortung stärken

Der Bibelsonntag wird häufig als Abschluss oder Eröffnung der ökumenischen Bibelwoche gefeiert. Er bietet eine besondere Gelegenheit, die gemeinsame Verantwortung und das gemeinsame Gebet vor Ort zu stärken. Die biblischen Lesungen des 3. Sonntags im Jahreskreis (Neh 8,2–10; Lk 4,14–21) lenken bereits von sich aus die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Schrift. Ergänzend dazu schlägt das Katholische Bibelwerk für die Liturgie den Text aus Joh 20,19–31 vor.

Für die Gottesdienste stehen den Gemeinden umfangreiche Materialien zur Verfügung. Diese beinhalten Predigtimpulse, Gebete, Fürbitten sowie Liedvorschläge, kreative Gestaltungsideen und Vorschläge für ökumenische Gottesdienste.

Papst Franziskus hebt im Motu Proprio Aperuit illis vom 30. September 2019, mit dem er die Einführung des „Sonntags des Wortes Gottes“ ankündigte, die zentrale Rolle der Heiligen Schrift für den Glauben hervor. Er betont: „Ohne die Heilige Schrift sind die Ereignisse der Sendung Jesu und seiner Kirche in der Welt nicht zu verstehen.“ Der Papst ermutigt Gemeinden, den Bibelsonntag als Gelegenheit zu nutzen, die Bedeutung der Bibel im Alltag zu unterstreichen – etwa durch eine Bibelübergabe im Gottesdienst oder die Beauftragung von Lektorinnen und Lektoren. Zudem ruft er dazu auf, die Predigt auf eine intensive Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift zu gründen und die Einheit der Christen durch die gemeinsame Feier des Wortes Gottes sichtbar zu machen.

Hintergrund

Der ökumenische Bibelsonntag wurde 1982 eingerichtet. 2019 führte Papst Franziskus den „Sonntag des Wortes Gottes“ ein. Die Deutsche Bischofskonferenz hat im gleichen Jahr aufgrund der besonderen ökumenischen Situation in Deutschland und der langjährigen Praxis des ökumenischen Bibelsonntags die Einrichtung eines „Sonntags des Wortes Gottes“ beschlossen. Seit 2021 findet er bewusst zusammen mit dem ökumenischen Bibelsonntag am letzten Sonntag im Januar statt.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen