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22.05.2024
Kai Tasso Kimpfel ist Inhaber der Sportschule Kimpfel mit zwei Standorten in Iserlohn und Letmathe.
Foto / Quelle: Annabell Jatzke

Wozu sind Sie da, Kai Tasso Kimpfel?

Kai Tasso Kimpfel ist Inhaber der Sportschule Kimpfel mit zwei Standorten in Iserlohn und Letmathe. Er besitzt den 4. Dan im Taekwondo und ist mehrfacher Deutscher Meister sowie zweimaliger Europameister.

2008 bin ich zunächst mit drei Schülern mit meiner Sportschule gestartet, im ersten Jahr wuchs die Anzahl der Schüler auf 20, heute haben wir 427 Schüler, die in Taekwondo, Selbstverteidigung wie Hapkido und Kickboxen unterrichtet werden. Ein Großteil sind auch die Mini-Ninjas im Alter von drei bis sechs Jahren, da wird der Nachwuchs spielerisch an die Kampfkunst herangeführt und die Grundmotorik, das soziale Verhalten sowie die Bildung eines positiven Selbstbildes gefördert.

Mit der Sportschule gehen wir auch in Bildungseinrichtungen, um Kindern einerseits die Kampfkunst näherzubringen und sie andererseits in ihrem Selbst­bewusstsein und Selbstbild zu stärken. Die Kinder lernen bei uns nämlich viel mehr als nur den reinen Sport. Wir vermitteln Werte und Ziele. Neben dem Spaß und der Freude am Sport sind dies unter anderem die Sicherheit, ein positives Selbstbild und Mobbingprävention sowie Medienerziehung, insbesondere zu den Themen „Cyber­grooming“ und „Fake News“. Außerdem hilft der Sport bei Charakterbildung und Sozialverhalten. So werden Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen, Selbstdisziplin, Hilfsbereitschaft, Konzentration, Mut und Selbstbewusstsein sowie Höflichkeit geschult. Alles Eigenschaften, die im alltäglichen Leben sehr von Vorteil sind. Gemeinsam wird an Erfolg im Sport, in der Schule oder Beruf und im privaten Umfeld gearbeitet und so letztendlich der Schlüssel zum Erfolg im Leben mitgegeben.

„Mit unserer wertbasierenden Arbeit gelingt es uns des Öfteren, Schüler, die zunächst eher Außenseiter sind, zu integrieren. “

Kai Tasso Kimpfel

Auch Integration kann auf diesem Wege gelingen, indem die Kampfkunst ein Medium sein kann. Mit unserer wertbasierenden Arbeit gelingt es uns des Öfteren, Schüler, die zunächst eher Außenseiter sind, zu integrieren.

Ich erinnere mich beispielsweise an einen unserer früheren Schüler. Der junge Syrer ist aus der Heimat geflüchtet und hat bei uns die Kampfkunst erlernt und an Selbstvertrauen gewonnen. Er hat eine Ausbildung absolviert und macht jetzt das Abitur nach, obwohl ihm von außen früher wenig zugetraut wurde. Bei uns ist er sogar mittlerweile als Kampfkunstlehrer tätig und durch seine persönliche Geschichte schafft er es, die Kinder besonders zu motivieren.

„Viele Kinder, die bei uns lernen, sind in den vergangenen Jahren durch den Sport zielstrebiger und selbstsicherer geworden “

Kai Tasso Kimpfel

Integration durch Sport kann aber auch in anderen Fällen gelingen, wenn beispielsweise Kinder eine Beeinträchtigung haben oder in einer Identitätskrise stecken. Auch da haben wir bei uns durchweg positive Erfahrungen gemacht. Viele Kinder, die bei uns lernen, sind in den vergangenen Jahren durch den Sport zielstrebiger und selbstsicherer geworden – oder einfach gesagt zu kleinen starken Persönlichkeiten. Wobei Kampfkunst und die Werte, die man dadurch vermittelt bekommt, keine Frage des Alters sind. Wir haben auch Schüler über 60 Jahren. 

// Aufgezeichnet und fotografiert von Annabell Jatzke

Zur Person

Der zweifache Familienvater Kai Tasso Kimpfel (46 Jahre) ist ausgebildeter Erzieher, Motopäde und Qualitätsauditor. Zudem ist er Inhaber der Sportschule Kimpfel mit zwei Standorten in Iserlohn und Letmathe. Er besitzt den 4. Dan im Taekwondo und ist mehrfacher Deutscher Meister sowie zweimaliger Europameister.

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