Die Pilgernden aus Paderborn werden in Verne von Wallfahrtsseelsorger Pfarrer Werner Beule und von Fahnenabordnungen willkommen geheißen. Die Jubiläumspforte wird verschlossen sein, sie wird lediglich zu Wallfahrtsjubiläen geöffnet, zuletzt 2022.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Zur Muttergottes nach Verne pilgern

Die 261. Paderborner Stadtwallfahrt führt am 7. Juli zur „Trösterin der Betrübten“ nach Verne. Generalvikar Thomas Dornseifer leitet Pilgergruppe.

Verne

GrundtextSeit mittlerweile mehr als 260 Jahren führt die Paderborner Stadtwallfahrt zum Fest der Heimsuchung Mariens, das die Katholische Kirche jährlich am 2. Juli feiert, nach Verne zum dort als „Trösterin der Betrübten“ verehrten Gnadenbild der Muttergottes. Unter der Leitung von Generalvikar Thomas Dornseifer startet die Pilgerschar der 261. Paderborner Stadtwallfahrt am Sonntag, 7. Juli 2024, am Paradiesportal des Paderborner Domes um 5.30 Uhr in Richtung Verne. Die 1763 von Bischof Wilhelm Anton von Asseburg initiierte Wallfahrt aller Paderborner Kirchengemeinden führt über die traditionelle Wegstrecke in den Ortsteil der Stadt Salzkotten, wo 2022 das 850-jährige Jubiläum der Verner Wallfahrt gefeiert wurde. Die Teilnehmenden der Paderborner Stadtwallfahrt ehren mit ihrer Wallfahrt die Muttergottes und erbitten deren Hilfe in den kleinen und großen Sorgen des Lebens.

„Als ‚Menschen auf einem Weg‘ möchten wir uns auf unserem Lebens- und Pilgerweg von der Gottesmutter Maria an die Hand nehmen lassen und dankbar auf die kleinen und großen Taten Gottes in unserem persönlichen Leben schauen“, lädt Generalvikar Thomas Dornseifer zur Teilnahme an der Wallfahrt nach Verne ein. „Wir dürfen der Gottesmutter unsere Anliegen, Sorgen und Nöte mitteilen und ans Herz legen – in der Gewissheit, dass Maria sich all dessen annimmt, was uns belastet, und es als unsere Fürsprecherin vor Gott trägt, sie ist ‚Fürsprecherin der Betrübten‘.“

Liebgewonnene Tradition

Für Generalvikar Thomas Dornseifer ist die 261. Paderborner Stadtwallfahrt am 7. Juli 2024 eine liebgewordene Tradition: Mehrfach schon ist er in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Pilgerinnen und Pilgern der Paderborner Stadtwallfahrt den Weg nach Verne zur Muttergottes gegangen – in diesem Jahr allerdings zum ersten Mal als Generalvikar von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Im Sauerland geboren, habe er als Kind und Jugendlicher an örtlichen Wallfahrten teilgenommen, erinnert sich Generalvikar Dornseifer. „Mir bedeutet die Wallfahrt nach Verne mittlerweile viel. Verne ist mit seiner Kirche und dem Gnadenbild für mich zu einem Ort der Begegnung und Anbetung geworden. Vor dem Gnadenbild der Gottesmutter kann ich zur Ruhe kommen und beten“, unterstreicht Generalvikar Dornseifer. Auf der 15 Kilometer langen Strecke der Paderborner Stadtwallfahrt schätze er das gemeinsame Gehen und Beten, das Schweigen, aber auch den Austausch.

Thomas Dornseifer wird die 261. Paderborner Stadtwallfahrt am 7. Juli 2024 zur „Trösterin der Betrübten“ in Verne anführen. Ihm ist die Wallfahrt nach Verne eine liebgewordene Tradition.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Paderborner Stadtwallfahrt treffen sich am Sonntagmorgen, 7. Juli, um 5.30 Uhr am Paradiesportal des Hohen Domes zu Paderborn. Von dort ziehen sie zu Fuß nach Verne, wo um 10.30 Uhr Generalvikar Thomas Dornseifer das Festhochamt in der Pfarrkirche St. Bartholomäus feiert. Die Pilger werden zuvor vom Verner Wallfahrtsseelsorger Pfarrer Werner Beule am Stein „Dreihochwürden“ begrüßt. Die Verner Musikkapelle, Messdiener, Kommunionkinder und Schützen begleiten die Pilgernden dann zur Kirche. Die Predigt im Gottesdienst hält Pater Bernhard Igges OFM. Um 13 Uhr findet die Schlussandacht mit sakramentalem Segen in der Kirche statt. Anschließend besteht für die Paderborner Pilgernden die Möglichkeit, mit dem Bus nach Paderborn zurückzufahren.

Stadtwallfahrt seit 1763

Die traditionelle Paderborner Stadtwallfahrt nach Verne findet seit 1763 jedes Jahr am ersten Juli-Sonntag statt. Anlass ist das Fest Mariä Heimsuchung am 2. Juli. Die Wallfahrt zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ in Verne bietet Gelegenheit, gemeinsam in den Anliegen der Kirche und der Welt zu beten. Bischof Wilhelm Anton von Asseburg hatte 1763 die Wallfahrt eingeführt, um die Muttergottes zu ehren und um ihre Hilfe und ihren Trost zu erbitten.

Die Wallfahrt startet für alle Pilger um 5.30 Uhr am Paradiesportal des Paderborner Domes. Sie nimmt dann folgenden Weg: Westernstraße, Riemekestraße, Überquerung des Heinz-Nixdorf-Ringes, Almehof, Am Almerfeld, Scharmeder Stadtweg und ab Alte Schanze an Haus Widey vorbei weiter Richtung Verne. 

Unterwegs werden drei kurze Stationen gehalten: in der Nähe der Autobahn bei der Wegkreuzung hinter Syrings Hof (circa 6.10 Uhr), bei der Alten Schanze (circa 7.15 Uhr; Frühstückspause) und beim Hof Sänger, kurz vor Salzkotten (circa 8.45 Uhr). Wer nicht die ganze Wegstrecke mitgehen kann oder möchte, kann sich der Prozession auch unterwegs anschließen.

850 Jahre Wallfahrt in Verne

Die Wallfahrt in Verne wurde im Jahr 1171 im Zusammenhang mit der Wallfahrt des Ritters Wilhard von Vernede ins Heilige Land begründet. Dieses Gründungsjahr macht Verne zum wohl ältesten lebendigen Marienwallfahrtsort in Deutschland. Die für 2021 geplante Feier des 850-jährigen Wallfahrtsjubiläums wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Die Eröffnung fand am 1. Mai 2022 mit einem Pontifikalamt mit Erzbischof Hans-Josef Becker statt: Der mittlerweile emeritierte Paderborner Erzbischof öffnete dabei die jahrzehntelang verschlossene Jubiläumspforte der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Bartholomäus. Am 2. Oktober 2022 beendete Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB sowohl die jährliche Wallfahrtssaison als auch das Jubiläumsjahr „850 Jahre Wallfahrt in Verne“ und verschloss nach 155 Tagen die Jubiläumspforte der Kirche wieder. (https://www.erzbistum-paderborn.de/news/wallfahrt-beruehrt-und-staerkt/)

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