Zurück aus Malawi
Reisegruppe mit Weihbischof König und Schwester M. Angela weihte neues Ausbildungshaus der Franziskanerinnen in Salzkotten ein.
Aus Malawi/Ostafrika kehrte eine Reisegruppe mit dem Paderborner Weihbischof Matthias König und Schwester M. Angela Benoit, Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten, zurück. Anlass der zehntägigen Reise war die Einweihung eines neuen Ausbildungshauses (Formationshaus) der internationalen Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten in dem Ort Dowa. Das Erzbistum Paderborn hatte den Neubau mit 100.000 Euro gefördert.
Weihbischof Matthias König und Erzbischof George Desmond Tambala von Lilongwe, der Hauptstadt Malawis, feierten die Einweihung des neuen Hauses in Begleitung von sieben Priestern als Konzelebranten und einer großen Gottesdienstgemeinde mit rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dazu zählten auch Schwester M. Magdalena Schmitz (Generaloberin der Kongregation der Franziskanerinnen FCJM), Schwester Evifania Sinaga (Generalrätin), Schwester M. Angela Benoit, Andreas Cramer (Verwaltungsdirektor der Franziskanerinnen Salzkotten), Schwester M. Theodosia Tinambunan (Provinzoberin der indonesischen Provinz) und Schwester M. Agnes Tambunan (Ratsmitglied in der indonesischen Provinz). Besonders begrüßt wurde darüber hinaus die deutsche Botschafterin in Malawi, Ute König. Sie überreichte später den Schwestern eine Madonna aus Nicaragua als persönliches Geschenk.
In dem neuen Formationshaus werden künftig einheimische Frauen, die sich für das Ordensleben interessieren, ausgebildet. Dowa ist damit der zweite Ort in Malawi, an dem die Franziskanerinnen Salzkotten tätig sind. Seit 1984 arbeiten bereits Ordensschwestern aus Deutschland und Indonesien in dem Ort Madisi und unterhalten dort unter anderem eine Schule für überwiegend (Aids-)Waisen mit 1.700 Schülerinnen und Schülern und einen Kindergarten für 300 Kinder. In dem neuen Konvent in Dowa sollen künftig afrikanische Frauen aufgenommen werden. Dazu leben dort aktuell Schwester M. Susanne Schrammel aus Deutschland sowie zwei Mitschwestern aus Indonesien. „Dieser Neuanfang in Dowa sichert die Zukunft unserer Mission in Malawi“, betont Schwester M. Angela.
Neben der Ausbildungskommunität wird zudem im Haus gleich zu Beginn eine Nähschule integriert sein und auf dem Grundstück eine Anleitung zur landwirtschaftlichen Permakultur angeboten. Beide Projekte sollen insbesondere den Frauen der Umgebung als Ausbildungsstätte dienen.
Schwester M. Magdalena Schmitz drückte als Generaloberin ihre Dankbarkeit gegenüber allen Mitwirkenden und Förderern aus. Sie erwähnte auch „die tiefe Sehnsucht der Menschen in Malawi nach der Anwesenheit der Schwestern und einem Ausbildungshaus“ dort. Die deutschen und indonesischen Provinzen würden zusammenarbeiten, um „Gottes Ruf in Liebe zu beantworten und auf die Bedürfnisse der Zeit zu reagieren, wo immer wir gebraucht werden“.
Bis zu 16 junge Frauen, die sich dem Orden anschließen möchten, können zusammen mit drei Schwestern in der Leitung in dem neuen Haus wohnen. Außer den Wohnräumen gibt es eine Kapelle, Aufenthaltsräume, Gästezimmer und Wirtschaftsräume. Auf dem Außengelände ist Platz, um Obst, Gemüse und Mais für die Selbstversorgung anzubauen.
Bei ihrer Reise nach Malawi besuchte die Gruppe aus Deutschland auch die Niederlassung der Franziskanerinnen in Madisi und ihre Einrichtungen. Nach der Besichtigung der Projekte drückte Weihbischof Matthias König seine Bewunderung und Freude über die Arbeit aus, die von den Schwestern in der Pfarrei Madisi geleistet werde. Dabei erwähnte er die Schule und den Kindergarten ebenso, wie die seit Jahren weitreichende Entwicklung und Ertüchtigung der Dörfer in der Umgebung. Dazu zählen eine hohe Zahl von Brunnenbauten, Ertüchtigung von Häusern der Waisen und von Dorfstrukturen sowie die innovative Verwendung und den Anbau von einem besonderen Bambus für Feuerholz als Alternative zum Abholzen der Bäume und weitere Hilfen, die das Leben der Menschen verbessern. Außerdem besuchte die Delegation die katholische Pfarrei in Madisi, das Madisi-Krankenhaus und eine Grundschule in einem Dorf, die auf Initiative der Schwestern zwar gebaut, dann aber dem Staat übergeben und in die Verantwortung der Dorfbewohner gelegt wurde.
Diese haben die Schule nun durch Eigeninitiative seit Jahren erfolgreich vorangebracht. „Es ist ein großartiges Beispiel und der ganze Stolz des Dorfes“, erläutert Schwester M. Angela. Inzwischen hat sich der kleine Anfang der Schule von der 1. bis zur 4. Klasse heute zu einer Grundschule von der 1. bis zur 8. Klasse weiterentwickelt. Kinder aus mehr als zehn Dörfern der Umgebung besuchen diese Schule. Ein Brunnen vor dem Schulgebäude rundet das Projekt für das Dorf und die Umgebung ab. Alle Materialien stammen aus dem Land und die Arbeiten wurden von einheimischen Firmen durchgeführt.